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GESCHICHTE

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406 Drittes Bach. Erstes Kapitel.<br />

witsch' als Basch-beg" in Serbien , die ohne Erwähnung des<br />

erblichen Rechtes der Familie oder lebenslänglicher Herrschaft<br />

der Fiirsten geschah, wie auch, spä.ter, an der im Sommer 1842<br />

erfolgten Flucht des von seinen Gegnern jene seines Vaters,<br />

Wuktschitsch und Petroniewitsch, hatte ihm die Pforte als Berater<br />

aufgedrängt hart bedrohten jungen Fiirsten nach Semlin<br />

hatte die russische Diplomatie keinen Anteil. Im Gegenteil handelte<br />

der Sultan als alleiniger Besitzer im Lande : der Pascha<br />

von Belgrad war wieder die entscheidende Persönlichkeit gewesen,<br />

und er rächte sich dafiir, dais der Regierungssitz nach Kragujewatz,<br />

ins Innere des Fiirstentums, verlegt worden war, indem er<br />

die Unzufriedenen beherbergte und aufi-eizte; die Pforte schickte<br />

sogar, nach dem neuen Brauch, einen aufserordentlichen Kommissar,<br />

um den abgesetzten Feinden der Obrenowitsch ihr<br />

Stellungen wiederzuverschaffen ; dieser Kommissar konnte sie<br />

aber nur in seinem Gefolge bis nach Konstantinopel bringen,<br />

das der Sitz ihrer Machenschatten wurde. Zuletzt fligte sich<br />

Michael notgedrungen in die tiirkischen Forderungen in betreff<br />

der Auswanderer und der Hauptstadt. Ein zweiter Kommissar<br />

befahl ihm nun aber, seine Räte fortzuschicken, weil sie<br />

der Pforte unangenehm wären, und diese Haltung des tiirkischen<br />

Beauftragten ermunterte Wuktschitsch , aus dem österreichischen<br />

Banate zurtickzukehren, um gegen diese driickenden" Minister<br />

eine revolutionäre Bewegung anzuzetteln , und zwar unter dem<br />

Vorwande, nur nach Belgrad kommen zu wollen, um sich beim<br />

Vertreter seines Zaren" vorzustellen und ihm die Zustände im<br />

Lande auseinanderzusetzen. Der russische Konsul tat nichts<br />

zugunsten des schon verlorenen Fiirsten , und riet ihm nur zur<br />

Flucht nach der Festung , d. h. in die Arme des feindlich gesinnten<br />

Paschas. Wuktschitsch gegeniiber, der nun an der Spitze seines<br />

Heeres feierlich einzog , waren beide tiirkische Wiirdenträger<br />

sehr zuvorkommend. Die provisorische Regierung, derselbe Wuktschitsch,<br />

Petroniewitsch und Simitsch, und die Einberufung einer<br />

Nationalversammlung unterstiitzten sie mit ihrer Autorität. Kiamil-<br />

Pascha willigte in den Wunsch der Skupschtina, den jungen Sohn<br />

Karageorgs, Alexander, zum Fasten auszurufen, gern ein, und gab<br />

auch wirklich die Herrschergewalt in dessea unerfahrene Hände.

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