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GESCHICHTE

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Kampf Sultan Mahmnds gegen die Griechen nsw. 307<br />

Nach einer langen Stagnationszeit" 1) beschäftigte sich die<br />

Diplomatie gegen das Ende des Jahres wieder mit der griechischen<br />

Frage, die durch diese rasche Unterwerfung Moreas nur schwieriger<br />

geworden war. England schlofs sich diesmal, nachdem es<br />

gegen einige freche Mafsregeln der hellenischen Regierung"<br />

iiber die europäischen Transportschiffe protestiert und die Annahme<br />

des Schutzes iiber das Kleinod der hellenischen Freiheit"<br />

verweigert hatte, den anderen Mächten wieder an. Während<br />

Frankreich den Vorschlag machte, den Krieg als beendigt<br />

zu betrachten und die Pforte iiber ihre Gesinnungen in betreff<br />

der Griechen zu befragen, schlug Strangford, als ausgezeichneter<br />

Kenner der orientalischen Angelegenheiten und der Denkart der<br />

Tiirken, einen anderen Weg vor: Ribeaupierre sollte sich unverziiglich<br />

nach Konstantinopel begeben, um das Ansehen der<br />

europäischen Bevollmächtigten durch seine Anwesenheit zu verstärken;<br />

an die Pforte mufste dann eine entschlossene Aufforderung<br />

ergehen, das Problem Griechenlands im Interesse der allgemeinen<br />

Ordnung unverziiglich zu lösen; widrigenfalls sollte<br />

der russische Minister den Riickweg antreten und seine Kollegen<br />

die Erklä.rung abgeben, dafs sie die Tiirken ihrem Lose iiberlassen<br />

wiirden" 2).<br />

Damals trat aber ein unerwartetes Ereignis ein , eine wahre<br />

Katastrophe" fiir die Diplomaten, die sich nun vor dem entscheidenden<br />

Moment der grofsen Frage glaubten. Plötzlich starb<br />

Zar Alexander, dessen Mäfsigung angesichts der traditionellen<br />

Aufreizungs- und Einschiichterungspolitik seiner Minister allgemein<br />

gepriesen wurde. Man rechnete zuerst auf die friedlichen<br />

Gesinnungen des gesetzmäfsigen Nachfolgers, Grofsherzog Konstantins;<br />

als aber dessen jiingerer Bruder Nikolaus den Nachlafs<br />

des Verstorbenen iibernahm, wurden die westlichen Kabinette<br />

von schweren Besorgnissen iiber die Zukunft erfiillt.<br />

Zar Nikolaus setzte als Bedingung fiir die Friedensverhandlungen<br />

die Einigung aller Mdchte in ihren Absichten, sonst<br />

ware er gezwungen, allein einzuschreiten, und dieses bedeutete,<br />

obgleich er sich gegen jeden Wunsch, neue tiirkische Provinzen<br />

I) Ebenda IV, S. 203-204.<br />

a) Ebenda S. 185-186.<br />

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