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GESCHICHTE

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442 Drittes Buch. Drittes Kapitel.<br />

adjutanten, im voraus angekiindigt. Der Krieg der Tiirken in<br />

Montenegro, die 1852 erfolgte Dazwischenkunft Österreichs durch<br />

die Sendung des Grafen von Leiningen nach Konstantinopel eine<br />

Nachahmung der russischen Handlungsweise und die neuerstandene<br />

Frage des konfessionellen Besitzes der Heiligen Stätten<br />

bei der Sicherheit, dafs Frankreich fiir die Katholiken eintreten<br />

werde, gaben den Vorwand zu Klagen und Forderungen.<br />

Seit 1810 waren hier die Griechen Herren. Der französische<br />

Reisende Forbin fand 1819, dafs die Grabsteine der lateinis.chen<br />

Könige von Jerusalem verschwunden seien ; man gab ihm aber<br />

die Erklä.rung, dais dieses seit langem, nämlich seit dem Brande<br />

von 1808, geschehen sei 1). 1847 verschwand der alte silberne<br />

Stern an der Wiege Jesu in Bethlehem , und als Täter wurden<br />

die Griechen angegeben. Als nun die Bedeutung Frankreichs<br />

in der Levante stieg, als es das Bediirfnis fühlte, durch energisches<br />

Auftreten die Erinnerung an seine Isolierung im zweiten ägyptischen<br />

Kriege und an die wenig riihmliche Preisgabe seines<br />

Schiitzlings Mehemed-Ali zu verwischen 2), begannen die katholischen<br />

Mönche, Franzosen , Italiener und Spanier 1845 war<br />

nach einer langen Unterbrechung der Besetzung dieses Stuhls<br />

Valerga zum lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt wordent')<br />

Eingaben gegen die bisher beständig bevorzugten Mitbewerber<br />

griechischen Ritus an die Pforte zu richten. Es gelang<br />

ihnen tatsächlich , eine bessere Stellung zu erringen, und sie<br />

konnten nach der Errichtung des immer mehr von religiösen<br />

Gefiihlen geleiteten und von der frommen aristokratischen Welt<br />

unterstiitzten zweiten Kaiserreichs glänzendere Erfolge erhoffen4).<br />

I) tber die Zustände in Jerusalem im Jahre 1820 siehe F o r bin a. a. 0.<br />

S. 83ff., ri8 ff. 1818 lebten nur 40 Franzosen in Jerusalem, 6 in Bethlehem, 6 in<br />

Nazareth, 4 in Rama und 4 in Jaffa; ebenda S. 121, Anm. 1.<br />

1841 bis 1842 sammelten die Kaufleute von Akkon die Gebeine der gefallenen<br />

Krieger Bonapartes; Louet a. a. 0. S. 216. Vber die Fermane von<br />

1811, 1812, 1816 ftir beide Gegner siehe Th o uvenel, Nicolas Ier et Napo-<br />

Mon III, Les préliminaires de la guerre de Crimée, Paris 1891, S. xxvur ff.<br />

Ebenda S. 279.<br />

Vgl. mach, riber die Parteiinteressen, die Erklärungen S eign ob o s' in<br />

der Revue des cours et conférences", Jahrgang 1912.

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