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GESCHICHTE

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460 Drittes Bach. Diittes Kapitel.<br />

das Petersburger Ministerium fiir tief gekränjct 1) und nahm, wie es<br />

iibrigens schon selbst vorausgesagt hatte, seine Einwilligung zum<br />

Versöhnungsprojekt zuriick: nur wenn ein ttirkischer Gesandter<br />

in Petersburg mit dem urspriinglichen Text der österreichischen<br />

Note erscheinen wiirde, nur dann aber unter dieser Bedingung<br />

mit Sicherheit war der Zar gesonnen, seine Truppen aus den<br />

Fiirstentiimem zuriickzuziehen. Zugleich machte die beriichtigte<br />

Note Nesselrodes iiber den Sinn der russischen Forderungen<br />

allen aufrichtigen und ernsten Hoffnungen, den Frieden erhalten<br />

zu können, ein Ende : solche Forderungen war doch niemand<br />

im diplomatischen Europa geneigt zu unterstiitzen 2).<br />

Die Vertreter der Mächte in Konstantinopel machten nun<br />

ihre letzten Anstrengungen, um den Frieden zu erhalten: wenn<br />

die Pforte das Ultimatum des Kabinetts von Petersburg annehmen<br />

wollte, so wären sie bereit, die Garantie zu Libernehmen,<br />

dafs Rufsland niemals die erhaltenen Rechte mifsbrauchen werde 3).<br />

Auch nach der Unterredung des Kaisers mit Zar Nikolaus während<br />

der Manöver in Olmiitz Ende September 4), dem darauf<br />

folgenden Eintreffen des Königs von Preufsen in Warschau und<br />

dem Erscheinen des russischen Herrschers in Berlin richtete das<br />

Wiener Kabinett, im Namen der fiinf Mä.chte, eine letzte Ermahnung<br />

an die Pforte, wobei es die völlig friedlichen Absichten<br />

Rufslands , das keineswegs gesinnt war , die Rajahs der Pforte<br />

ihren Pflichten gegen den rechtmäfsigen Herrscher abtriinnig zu<br />

machen, betonte ; die Note traf aber zu spät ein 5). Der Entschlufs<br />

des osmanischen Ministeriums war ein endgiiltiger, und<br />

die Vertreter Franlgreichs und Englands machten von ihrem<br />

Ansehen gewifs nicht den nachdriicklichsten Gebrauch , um es<br />

zu einer neuen Nachgiebigkeit zu bewegen. Fiir den 25. Sep-<br />

I) Ubicini a. a. O. S. 188 ff.; Eastern Papers" II, S.99 ff.; Sturdza<br />

U, S. 215ff.; auch bei Jomini a. a. O. I, S. 220ff.<br />

Ober die wahre Absicht Nesselrodes siehe Jomini a. a. O. I, S. 226;<br />

Bamberg a. a. O. S. 77-78.<br />

Sturdza a. a. O. S. 199-200.<br />

Forcade a. a. O. S. 212 ff.<br />

5 Eastern Papers" IT, S. 133 ff; St u r d z a II, S. 235 ff.; Ubicini a. a. O.<br />

S. 220, Anm. I; vgl. aber Rosen a. a. O. S. 187-188; Beer a. a. O.

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