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GESCHICHTE

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138 Erstes Bitch. Ftinftes Kapitel.<br />

Schon im Juli hatte der Sultan persönlich den König von<br />

Preufsen , der bald darauf der Verbiindete Rufslands werden<br />

sollte, gebeten , sich um die erwiinschte Wiederherstellung des<br />

Friedens mit Frankreich bemiihen zu wollen : er verlangte nur<br />

die Räumung Ägyptens und die Anerkennung der neuen politischen<br />

Bildung auf den Ionischen Inseln. Selim III. wandte sich<br />

auch an den Herrscher von Österreich, nachdem dieser Waffenstillstand<br />

mit Bonaparte geschlossen batte, und verlangte von ihm<br />

die Fortsetzung des Krieges, selbstverständlich nur, bis sich Frankreich<br />

in die Wiinsche der Pforte geftigt baben würde. Durch<br />

den am 9. Februar i8or unterzeichneten Vertrag von Lull&<br />

ville blieb Osterreich auch weiter im Besitze Dalmatiens 1).<br />

Einige Tage danach, am 23. März, starb auch der romantische<br />

Kaiser Paul, dessen oft wiederholte Versicherungen, dais er den<br />

Fortbestand des osmanischen Reiches wiinsche, aufrichtig gemeint<br />

waren und als solche angenommen werden sollten hatte er<br />

doch Paswan-Oglu mit seiner militä.rischen Dazwischenkunft bedroht,<br />

wenn er die Pforte noch weiter beunruhigen wiirde 2). Mit<br />

Recht fiirchtete die Pforte, dafs die siegreichen Engländer, gegen<br />

welche sie sich tibrigens mit Ordensverleihungen und Geschenken<br />

höchst dankbar zeigte, sich in Agypten festsetzen wiirden , wo<br />

sie seit langem eine ständige Handelsniederlassung zu griinden<br />

erstrebten. Tatsä.chlich, während sechs Linienschiffe die ägyptische<br />

Kiiste bewachten, standen in der angeblich fiir die Tiirkei<br />

wiedereroberten Provinz 5000 Mann indischer Truppen, die, da<br />

sie sich zum mohammedanischen Glauben bekannten, die Einwohner<br />

nur allzu leicht zugunsten einer neuen Herrschaft stimmen<br />

konnten 8).<br />

Am 9. Oktober wurden endlich die Friedenspräliminarien<br />

in Frankreich unterzeichnet. Bonaparte hatte Ägypten preisgegeben<br />

und beanspruchte darin nur völlige Gleichstellung mit den<br />

t) Es snchte aber aus dieser Provinz eine Apanage fiir den vertriebenen<br />

Grofsherzog von Toskana zu machen und wollte sich mit den Donanfiirstentiimern<br />

schadlos halten; ebenda S. 137.<br />

Hurmnzaki, Sapp'. V, S. 208-209.<br />

Ober einen englischen Agenten in Bukarest siehe ebenda S. 209.

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