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GESCHICHTE

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Der Krimkrieg nnd seine Folgen. 447<br />

1852 mit einem grofsen Heere ins Gebirge vorgedrungen war,<br />

gegen die Montenegriner, deren neuer First Danilo den<br />

Zaren neuerdings in Petersburg besucht hatte, reizte den russischen<br />

Herrscher desto mehr zu einem Angriffe gegen den<br />

Erbfeind 1).<br />

An die Möglichkeit eines Widerstandes bei der Entschiedenheit<br />

der antirussischen Gesinnungen aller leitenden Männer in<br />

der Tiirkei und dem ausgesprochenen Hafs des mosleminischen<br />

Pöbels gegen die frechen, unersä.ttlichen Moskows", hatte der<br />

Zar gewifs gedacht: in diesem Falle wollte er einfach dem von<br />

ihm als kranker Mann" bezeichneten altersschwachen Staate<br />

den letzten Stofs geben. Zu entgegenkommend zeigte sich<br />

Frankreich in seiner politischen Krisis , als dafs es als entschlossener<br />

Feind zu berücksichtigen gewesen ware; hatte doch<br />

neuerdings Drouyn de Lhuys , der französische Minister des<br />

Äufsern, von der Relativität der von ihm bisher verfochtenen<br />

Rechte gesprochen 2)! Österreich folgte seit 1848, als es von<br />

Nikolaus gerettet worden war, meistens den russischen Einfliisterungen<br />

und Beispielen, und es hatte mit dem Zaren schon 1833 eine<br />

Verabredung fiir die eventuelle TeiIung der Tiirkei geschlossen;<br />

der preufsische Schwager war wie ein Schiitzling der am stärksten<br />

entwickelten Macht des Zaren. Es blieb noch England, das die<br />

Rolle des Vermittlers 1852 iibernehmen wollte; dem Gesandten<br />

Hamilton Seymour machte Nikolaus im JanuariFebruar 1853 einfach<br />

einen Antrag zu einer eventuellen Teilung der Tiirkei 8) :<br />

fiir sich selbst iibrigens nur als Schutzherr" die Gebiete<br />

der Rumänen, Serben und Bulgaren, fiir den englischen Vetter<br />

Kandien , Ägypten usw.; Konstantinopel sollte Freihafen werden4)1<br />

Bevor die erst am 9. Februar verfafste abschlägige Antwort<br />

aus London anlangte 5), war die Sendung des Fliigeladjutanten<br />

I) Rosen a. a. O. S. 16off.<br />

Bamberg a. a. O. S. 37-38.<br />

Kinglake a. a. O. I, S. 74ff.; Rosen a. a. O. S. 157 ff.; ',Eastern<br />

Papers" V, S. iff., 6ff.; Stur dz a a. a. O. II, S. 13ff., 19ff.<br />

Ro sen a. a. O. S. 158.<br />

Schon friiher hatte das englische Ministerium folgendes ausgeaprochen:<br />

En ce qui concerne la Grande-Bretagne, le Gouvemement de S. M. déclare une<br />

fois pour toutes qu'il renonce toute intention et á tont désir de posséder Con.

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