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GESCHICHTE

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98 Erstes Bach. Drittes Kapitel.<br />

ein tiirkisches Lager wieder bei Matschin. Die Taktik des<br />

Wesirs , keine entscheidende Schlacht zu wagen , vielmehr die<br />

ganze Armee in jedem Augenblick zur Verflig-ung zu behalten<br />

und den siegreichen Feind fortwährend zu bedrohen, war sichtlich<br />

den Umständen angemessen 1).<br />

Wenige Tage nach dem letzterwähnten Treffen erlangte die<br />

Vermittlung der drei Mächte , die von Frankreich und sogar<br />

von Spanien und Neapel unterstützt wurde, weil man der Waffen<br />

Rufslands gegen die Revolution bedurfte 2), von der Pforte endlich<br />

eine weitere Konzession : sie erklärte sich bereit, Otschakow<br />

und alle Festungen bis zum Dnjestr hin zu schleifen und das<br />

verödete Gebiet zu verlassen. Zuletzt ging das tiirkische Ministerium<br />

noch einen Schritt weiter und nahm die Abtretung des<br />

befestigten Otschakow an. Auf dieser Basis wurden am 31. Juli<br />

die Präliminarien, zugleich mit einem Waffenstillstand auf acht<br />

Monate, abgeschlossen 8) und am ii. August in Galaii unterzeichnet<br />

: Rufsland batte die Dnjestrlinie gewonnen, und die<br />

Pforte begniigte sich mit dem Versprechen, in den bestehenden<br />

Verträgen .spätere Änderungen zu ihrem Vorteile eintreten zu<br />

lassen 4).<br />

Gleich darauf begannen in Jassy die Friedensverhandlungen,<br />

bei denen der aus Petersburg herbeigeeilte Patjomkin das entscheidende<br />

Wort fiihrte ; Samojlow, Ribas und Laschkarew, , der<br />

beriichtigte Spezialist in orientalischen Angelegenheiten, standen<br />

ihm zur Seite. Der Sultan hatte dieselben Vertreter geschickt,<br />

die schon in Swischtow für ihn unterhandelt hatten. Noch im<br />

Herbste aber wurde Patjomkins Zustand so bedenklich , dais er<br />

sich entschliefsen mufste , nach Rufsland zuriickzukehren, und<br />

auf dem Wege durch die bessarabische Steppe ereilte ihn der<br />

Tod. Doch war unter den veränderten Verhältnissen das Hinscheiden<br />

des Mannes , der sich in seinen Träumen schon als<br />

König von Dazien gesehen hatte , _nur von geringer Bedeutung.<br />

Die Kaiserin ersetzte ihn durch den Grafen Besborodko , und<br />

Langeron, S. iooff. Vgl. Hurmuzaki, Stipp'. I', S. 8o, Nr. oxix.<br />

Zinkeisen VI, S. 834ff.<br />

Langeron a. a. O.<br />

HurnInzaki, Suppl. 12, S. 81.

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