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GESCHICHTE

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88 Erstes Bach. Drittes Kapitel.<br />

Das einzige Resultat war , dafs die Pforte das Versprechen<br />

abgab, den Frieden nur mit preufsischer Vermittlung abschliefsen<br />

oder wenigstens den König dazu einladen" zu wollen ; Diez<br />

war zwar wenig zufrieden, aber vorläufig blieb es dabei 1). Die<br />

Thronbesteigung Selims III. bedeutete dann jedenfalls alles andere<br />

eher als Verstärkung der Neigung zu friedlichen Zessionen an<br />

die Feinde, um dem preufsischen Freunde einen Gefallen zu tun.<br />

Die darauf folgenden grofsen Niederlagen der Tiirken, der<br />

Verlust aller Provinzen bis zur Donau schienen dem Projekt neue<br />

Aussichten zu eröffnen. Aber der merkwiirdige Plan geriet durch<br />

Verrat in die Hände des neuen Reis -Efendi Ras chid 2). Im<br />

Oktober versprach Preufsen lediglich, der Pforte bei einem Angriff<br />

jenseits der Donau beizuspringen, und verhiefs eine Defensivallianz,<br />

nur ftir den Fall, wenn es selbst ftir seine guten Dienste<br />

solid und vorteilhaft", besonders in Polen, belohnt worden<br />

wäre 2). Jedenfalls sollte die Pforte, ehe sie etwas an Österreich<br />

abtrete , verpflichtet sein, zunächst im Interesse Preufsens, des<br />

aufrichtigen Freundes und Alliierten", von dem Kaiserstaat die<br />

Zuriickgabe Galiziens und anderer Gebiete an Polen zu fordern 4).<br />

Wiederum scheiterten Diez' Bemiihungen an dem Widerstand<br />

des Reis-Efendi, und erst im Januar 1790 wurden die Verhandlungen,<br />

diesmal unter Verzicht auf das Projekt" und auf der<br />

Basis einer Offensiv- und Defensivallianz, von neuem aufgenommen.<br />

Dschesaerli-Hassan hatte bis zu seinem Tode gehofft, durch<br />

Aufgabe der Krim das an die Österreicher und Russen Verlorene<br />

noch zurückgewinnen zu können. Der in die Geheimnisse<br />

der osmanischen Diplomatie eingeweihte Grieche Konstantin<br />

Karatzas hat die Anerbietungen iiberliefert, die Patjomkin im<br />

Februar 1790 machte: Abtretung des tatarischen Gebietes mit<br />

Otschakow, femer Akkermans und einer benachbarten Skala an<br />

Rufsland, und der ganzen Klein-Walachei an Österreich. Die<br />

Moldau und das walachische Land jenseits des Oltflusses sollten<br />

Ebenda S. 713ff.; Acte §si fragmente" II, S. 267.<br />

Zinkeisen VI, S. 734.<br />

Ebenda S. 737 ff.<br />

,,Acte ei fragmente" II, S. 282, Nr. 1.

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