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GESCHICHTE

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Die Tärkei Abdul-Hamids nach dem Berliner Vertrag. 597<br />

Im Jahre 1891 waren aber die kirchlichen und kulturellen<br />

Rechte des Exarchats anerkannt, und ein Teskereh vom April<br />

1894 befreite die bulgarischen Lehrer von der Bevormundung<br />

durch die fiir die Bekämpfung der separatistischen Geliiste der<br />

Nationalitäten errichteten Schulkommissionen". Am 4. August<br />

1890 und am 8. Juli 1891 setzte es der leitende Minister in<br />

Bulgarien, Stambulow, durch, dafs Ochrida und Uskiib neue bulgarische<br />

Bischöfe erhielten 1). Nun hatte aber Serbien in den<br />

Slawen Mazedoniens echte Stammesgenossen erkannt, und bald<br />

befand sich in Uskiib der Grieche Firmilian als serbischer Metropolit.<br />

1897 befiirwortete der Fiirst Bulgariens in Konstantinopel<br />

die Griindung von ftinf neuen bulgarischen Diözesen,<br />

und drei wurden ihm tatsächlich bewilligt: die von Pelagonia-<br />

Monastir, Dibra und Strumitza 2). Damals gehörten dem Exarchat<br />

I 200000 Gläubige mit beinahe 2000 Kirchen und Klöstern an ;<br />

1900 zählte man in den ihm unterstellten 868 Schulen mehr als<br />

47000 Schiiler beider Geschlechter 3). In Saloniki bestand seit<br />

1885 bzw. 1890 ein Gymnasium fiir Knaben und ein anderes<br />

fiir Mädchen, in Monastir ein klassisches" Gymnasium, in Adrianopel<br />

das Knabengymnasium Peter Beron", und ein Seminar<br />

in Konstantinopel; in Uskiib gab es zwei pä.dagogische" d. h.<br />

Normalschulen, die Lehrer heranbildeten.<br />

Statt aber von diesen stark besuchten und tiichtig organisierten<br />

Schulen eine bessere Zukunft zu erwarten, trachteten die<br />

ungeduldigen Elemente danach, durch Bandenunwesen die Aufmerksamkeit<br />

Europas auf ihre Leidensgeschichte zu lenken, und<br />

dadurch zogen sie die Anarchie der Rache und der Verfolgung<br />

auf ihr ungliickliches Volk herab und bemiihten sich dann, dieser<br />

himmelschreienden Ungerechtigkeiten wegen Appelle an die<br />

Kabinette der christlichen Mächte zu richten. Und da die besagten<br />

Banden die stolzen, wohlhabenden, mit der kulturellen<br />

Vorherrschaft und dem kirchlichen Despotismus seit 500 Jahren<br />

vertrauten Griechen und die serbischen Briider, ja auch die be-<br />

I) Ebenda S. 296 ff.<br />

Coup-d'oeil sur l'activité de rezarchat bulgare de 2877-1902, par Th.,<br />

M. et B., Leipzig 2902 (mir unzugänglich).<br />

VOirlOV a. 2. a S. 2 8 29.

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