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GESCHICHTE

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210 Erstes Bach. Fiinftes Kapitel.<br />

unterzeichnet. In drei Monaten sollten die Russen die Fiirstentiimer<br />

räumen.<br />

Mahmud war gesinnt gewesen, auch diesmal den Frieden,<br />

der von ihm Opfer forderte, zu verwerfen. In diesem Sinne<br />

sprach auch der englische Gesandte, obgleich er eine mit Rufsland<br />

befreundete Macht vertrat 1). Besonders die Kubangrenze<br />

und die Stellung der Serben bildeten den Beweggrund zu weiteren<br />

Verhandlungen; für die letzteren hatte sich der Zar nur eine<br />

menschliche Behandlung, wie jene der Rajahs in den Fiirstentiimern,<br />

ausbedungen ; die tiirkischen Soldaten sollten in die<br />

Festungen, woraus sie mit so grofsen Opfern verjagt worden waren,<br />

wieder einziehen und daselbt verbleiben; die Zahlung der Steuern<br />

hatte unmittelbar an die Pforte zu erfolgen; durch Gleichstellung<br />

mit den beinahe nur zinspflichtigen Griechen im Archipelagus,<br />

durch das Privileg einer völligen inneren Autonomie, durch Anerkennung<br />

einer serbischen Nation hatten die bisher als Aufständische<br />

bezeichneten Serben doch Bedeutendes gewonnen :<br />

sie hatten sich einen politischen Standpunkt errungen 2).<br />

Trotz allen Anstrengungen Frankreichs wurden die Schwierigkeiten<br />

doch in einigen Wochen aus dem Wege geräumt und<br />

die Ratifikationsakte am 14. Juli ausgewechselt 3). Sogleich verliefsen<br />

die russischen Truppen das Donaugebiet, obgleich Tschitschagow<br />

noch an die Möglichkeit dachte , in die Tiirkei einzufallen<br />

und mit Hilfe der mifsvergniigten Christen Grofses zu<br />

erreichen 4), und im Oktober nahmen die neuen Fiirsten Johann<br />

Georg Caragea (Karatzas) in der Walachei und Skarlat Kallimachl<br />

in der Moldau ihre Stellungen ein. Andréossy kam endlich im<br />

Juli, aber die Zeit, in welcher er etwas hatte ausrichten können,<br />

war nun vortiber ; nach den ersten Siegesnachrichten Napoleons,<br />

Tschitschagow a. a. O. S. 398.<br />

Napoleon, an den sich Kara-Georg wandte, hatte den Serben 1810 auch<br />

den Besitz der Festungen und einen Fiirsten mit Erbrecht, sowie mit dem Privileg,<br />

Miinzen zn schlagen, versprochen; Zinkeis en VII, S. 708. Bernadotte dachte<br />

an die Ernennung Kara-Georgs zum Pascha; Sbornik" XXXI, S. 435.<br />

Der Zar hatte den Vertrag schon am 23. Juni unterzeichnet.<br />

Siehe seine schon oben zitierten Mémoires".

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