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GESCHICHTE

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Das ägyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali usw. 383<br />

reichs Feldmarschall Graf von Auersperg 1). Die Anzahl der<br />

Geschenke war unerwartet grofs, und der Sultan ergötzte sich<br />

herzlich an den Deputationen Griechen mit Lorbeerzweigen,<br />

Armenier mit angeztindeten Lichtern, Bischöfe, die ihre Stirn bis<br />

zur Erde senkten , liefs Antwortreden durch seinen Sekretäx<br />

Wassaf-Efendi 2) wiedergeben und beteiligte sich an dem freien,<br />

öffentlichen Leben lieber als an den Inkognitofahrten in Konstantinopel,<br />

wo man ihn nur aus weiter Feme anblicken durfte 8 .<br />

Er schien, trotz der während der Reise gegen ihn in Konstantinopel<br />

angezettelten Verschwörung , die zahlreiche Hinrichtungen<br />

nach sich zog 4), die Überzeugung gewonnen zu baben, dais<br />

endlich seine Plä.ne Verständnis und seine Person Liebe gefunden<br />

hatten, dafs sein Reich wieder durch Einheit der Gesinnungen und<br />

Vertrauen zu ihm gekräftigt worden war, dais er ebensowenig die<br />

Drohungen Mehemed-Alis, wie die sich täglich widersprechenden<br />

Ratschläge der Engländer, Franzosen und Russen, die ihm bisher<br />

das Leben getriibt batten 2), zu fiirchten oder zu beachten<br />

habe , dais er wieder imstande sei, eine eigene, freie, wiirdige,<br />

ihm allein niitzliche Politik zu fiihren. Durch ein Opfer von<br />

25 Millionen Piaster aus seinem eigenen Schatze und durch ener-<br />

i Zwei osterreichische Dampfer batten den Sultan begleitet; Mol tk e<br />

a. a. O. S. 123.<br />

2) Eine Probe aus Mo 1 tk e a. a. O. S. 130 sei bier gegeben: Ihr<br />

Griechen, ihr Armcnier, ihr Juden, seid alle Diener Gottes und meine Untertanen<br />

so gut wie die Moslems; ihr seid verschieden im Glauben, aber euch alle<br />

schittzt das Gesetz und mein kaiserbcher Wille." Wassaf, mächtiger als der<br />

vollig einflufslose Wesir, starb bei seiner Rtickkehr plotzlich in Vara; ebenda<br />

S. 303-304. Siehe auch weiter.<br />

3 Vgl. Rosen a. a. O. S. 254 ff.; Hurmuzaki X, S. 481ff, 486 487;<br />

Suppl. P, S. 599-603; 18, S. 625-626. Die im Jahre 1837 von Sultan Mahmud<br />

II. unternommene Reise nach einigen osmanischen D naufestungen und Sendung<br />

des k. k. Feldmirschall-Leutnants Grafen von Auersperg nach Rusdschuk,<br />

geschildert von Ant on von Hammer, , and endlich die Aufzeichnungen des<br />

walachischen Offiziers M or et de Blaremb erg in Revista catolicä", Jahrg. I,<br />

Bukarest 1912, S. 77-82.<br />

Poujoulat a. a. O. S. 22711.<br />

Aare Churchill, Forderung Rufslands, den abgesetzten Reis-Efendi Alai<br />

ins Amt zurtickzubringen und den englischen Gesandten Ponsonby zu entfernen,<br />

Englands Ansprach, den Minister Achmed Fewsi zu verjagen u. a. Einzelheiten<br />

in Rosen a. a. O. S. 243ff. Vgl. Poujoulat a. a. O. S. 229 ff.

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