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GESCHICHTE

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Der Krimkrieg und seine Folgen. 449<br />

durch den ihm gleichgtiltigen Rifaat nach vier Tagen erreichte 1).<br />

Auch den Wesir hoffte der hochfahrende Russe stiirzen zu können,<br />

und sein Kandidat war, wenn nicht Khosrew der Vertraute der<br />

Witwe Mahmuds, der den Vertrag von Unkiar-Skelessi unterzeichnet<br />

hatte2), wenigstens der im April des vorigen Jahres zuriickgetretene<br />

Reschid, den die Engländer aber als ihren besten Freund<br />

betrachteten 5): in diesem Sinne arbeiteten die Griechen Aristarchi<br />

und Vogoridi, die sich eines grofsen Einflusses erfreuten 4). Zu<br />

stark war aber die Stellung Mehemed-Alis, der seinerseits erklärt<br />

haben soll, dafs er lieber Gold, Silber, , Juwelen verkaufen , als<br />

in die Erniedrigung des Reiches einwilligen werde 5). Er vereinigte<br />

sich mit Mehmed Ruschdi, um die Verwerfung der Forderungen<br />

Mentschikows herbeizufiihren, und zugleich waren alle<br />

Mafsregeln getroffen worden, um sich bei eventueller Kriegserklärung<br />

mit einer bereitstehenden Armee verteidigen zu können5).<br />

Am 8. Mä.rz wurde der aufserordentliche Gesandte vom<br />

Sultan empfangen und erst am 16. stellte er seine Forderungen<br />

auf; der durch die letzten Mafsregeln der Pforte in seinen religiösen<br />

und persönlichen Gefiihlen tief gekränkte Zar verlangte<br />

die Erfiillung der vom osmanischen Herrscher selbst vor einem<br />

Jahre gegebenen Versprechen und Gewährung von Garantien ftir<br />

die Zukunft. Bald verzog sich aber der geheimnisvolle Nebel<br />

noch besser, und die Taken sahen sich vor dem Entwurfe einer<br />

neuen Konvention, eines neuen Seneds, wie des von Akkerman.<br />

Dadurch hä.tten die Anhä.nger des griechisch-russischen"<br />

Ritus, abgesehen vom bisherigen Tatbestande, auch alle ihren<br />

Mitbewerbern später zu erteilenden Privilegien erhalten ; die<br />

Russen wiirden das Recht bekommen haben, im ganzen Reiche<br />

als berufene und anerkannte Verteidiger ihrer Glaubensgenossen<br />

aufzutreten und in Jerusalem eine Kirche und ein Hospiz fiir die<br />

I) Millinger a. a. O. S. 283; Ubicini, Question d'Orient, a. a. O. S. 36ff.<br />

Bamberg a. a. O. S. 54-56.<br />

Destrilhes a. a. O. S. 271-572.<br />

Ebenda; Ubicini, La Tarquie actuelle, S. 164.<br />

Jouye, Voyage It la suite des armées alliées en Tarquie etc., I, Paris<br />

1855, S. 69.<br />

Destrilhes a. a. O. S. 90 91.<br />

Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V. 29

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