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GESCHICHTE

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94 Erstes Bnch. Drittes Kapitel.<br />

tende von Häften Holland. Es kostete Millie genug, Österreicher<br />

und Tiirken zur Anerkennung der Reichenbacher Konvention<br />

als Basis der Verhandlungen zu bewegen. Auch fuhr Herbert-<br />

Rathkeal fort, diesen Staatsakt nicht als streng verbindlich anzusehen,<br />

und wollte sich lieber mit den tiirkischen Diplomaten<br />

unmittelbar verständigen. So kam es zu einer angeren Stockung<br />

der Unterhandlungen. Weiter verlangte dann Österreich Alt-<br />

Orsowa und ein Gebiet am Unna-Flufs. Der Wiener Hof erklärte<br />

auf Betreiben des alten und verbitterten Kaunitz, dem das<br />

Verhalten seines Herrn demiitigend erschien, dafs er den t a t -<br />

sä chlic h en Statusquo als rechtlichen aufgefafst habe. Als die<br />

österreichische Forderung abgeschlagen wurde, reisten die Vertreter<br />

des Kaisers am 9. Juni nach Bukarest ab. Erst am 18. Juli,<br />

einige Tage bevor Österreich und Preufsen die Konvention von<br />

Pillnitz betreffs Unterstiitzung des ungliicklichen Ludwig XVI.<br />

unterzeichneten, kamen sie zuriick; der in Italien weilende Kaiser<br />

hatte seinem widerstrebenden Kanzler den energischen Befehl<br />

zugehen lassen, ungesäumt Frieden zu schliefsen, um den österreichischen<br />

Waffen zu ermöglichen, in Frankreich die Interessen<br />

aller Könige und die Sicherheit seiner Schwester und seines<br />

Schwagers zu verteidigen. Nachdem Preufsen eine nachträgliche<br />

Grenzrevision" selbstverständlich zugunsten der Kaiserlichen<br />

zugesagt hatte, die ihnen Alt-Orsowa zuriickgeben sollte, wurde<br />

am 4. August 1791 der Friede unterzeichnet. Im Anschlufs<br />

daran traf die Pforte mit Österreich die ergä.nzende Konvention<br />

fiber die Zession von Alt- Orsowa und dem Distrikt bis zum<br />

Cernaflufs und iiber die Grenzregulierung. Neun Tage später<br />

hatte Leopold II. den Frieden bereits ratifiziert 1).<br />

Bald nach Unterzeichnung des Allianzvertrags hatte die<br />

Pforte darauf gedrungen , dafs der preufsische König nicht nur<br />

das schwä.chere Österreich, das im Kriege eigentlich keinen besonderen<br />

Ruhm gewonnen hatte, sondern auch das hartnäckig<br />

I) Z in keisen VI, S. 807-831. Ober die unbedentenden Beziehnngen,<br />

die Rufsland zn den Serben nnterhielt, siehe D r ag. M. Pawl 0 wit s ch, Serbien<br />

im österreichisch-tiirkischen Kriege (1788-1791) (serbisch , Belgrad 1910, S. 252<br />

und Anm. 2.

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