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GESCHICHTE

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122 Erstes Buch. Viertes Kapitel.<br />

das Essen bereitete, des griechischen Bischofs " Gregorios von<br />

Morea 1) und eines französischen Untertans 2).<br />

Was Paswan zugute gekommen war und ihn in seiner Stellung<br />

befestigt hatte, war der Bruch der Pforte mit Franlcreich. Er<br />

erklärt sich nicht allein aus der Abenteuerlust Bonapartes, der in<br />

Ägypten als dem Heimatlande der Fabeln eine blendende Legende<br />

fiir seine Person suchte , sondern vor allem aus der sehr<br />

verständlichen Neigung des neuen französischen Regimes, durch<br />

Ausdehnung seiner Tätigkeit die Schwäche seiner Basis zu verdecken,<br />

und aus dem Anwachsen seiner Interessen infolge der<br />

durch den Frieden von Campoformio gemachten Eroberungen.<br />

Venedigs Existenz hatte 1797 ihr Ende gefunden. Ohne<br />

einen letzten Kampf versucht zu haben , war die glorreiche alte<br />

Republik auf einen Wink des italienischen Emporkömmlings, der<br />

jetzt an der Spitze der Armeen der Republik stand, ins Nichts<br />

versunken. Bonaparte aber war bereit , alle venezianischen Besitzungen<br />

an der Adria den Österreichern zu schenken, und das<br />

mufste tiefe Mifsstimmung in Konstantinopel hervorrufen 8). So<br />

hatte er nach den neuen Siegen mar nicht die Lagunenstadt selbst<br />

und ihre koloniale Erbschaft Istrien , Dalmatien und die Bocche<br />

di Cattaro, aber wenigstens Butrintb, Parga, Prevesa, Vonitza und<br />

die Ionischen Inseln fiir Frankreich in Anspruch genommen und sie<br />

dem Direktorium in Paris untergestellt , eine Wendung der Dinge,<br />

an die zehn Jahre friiher auch der kiihnste politische Träumer<br />

nicht gedacht hätte. Die neuen Befehlshaber sprachen den begeisterten<br />

Griechen, die von Rufsland schon längere Zeit, freilich<br />

zu ganz anderem Zwecke, in demselben Sinne bearbeitet worden<br />

waren, und denen ihre in Wien ansässigen Landesgenossen, voran<br />

Rhigas , der Verfasser der griechischen Marseillaise , Proklamationen<br />

im Namen des populä.ren Aufwieglers Paswan- Oglu<br />

s) Photeinos II, S. 383 Anm.<br />

Hurmuzaki, Suppl. P, S. 482-483, Nr. mat; vgl. Dionysius der<br />

Ekklesiarch, in Papiu II, S. 188ff.; Photeinos II, S. 38o ff. und Anm.<br />

Zinkeis en VII, S. 17. Als Osterreich Cattaro und Castelnuovo besetzte,<br />

eigneten die Montenegriner sich Budua und das Gebiet der Pastrowitsch<br />

an; ebenda S. 24.

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