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GESCHICHTE

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Ungliicklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie usw. 209<br />

die Sendung eines Bevollmächtigten nach Paris, und die Ankunft<br />

Andréossys als aufserordentlicher Gesandter in Konstantinopel<br />

stand in Aussicht. Mahmud wollte diesmal förmliche Versicherungen,<br />

ja eine genaue vertragsmäfsige Verpflichtung haben, bevor<br />

er die Verhandlungen mit den Russen, die sogar alles abzutreten<br />

geneigt schienen, abgebrochen hätte. Auch die gegenteilige<br />

Garantie" aller Besitzungen sollte dieser Allianzvertrag<br />

enthalten.<br />

Andréossy zögerte, und die Pforte blieb lä.ngere Zeit in der<br />

Erwartung des französischen Erlösers. Diese Unschliissigkeit<br />

war aber air den Zaren unleidlich geworden. An der Donau<br />

mufste er selbstverständlich um jeden Preis ungehindert sein,<br />

bevor er seine ä.ufsersten Anstrengungen gegen die Eindringlinge<br />

machen konnte. Als sich Kutusow ganz untauglich erwies,<br />

wurde der Admiral Tschitschagow nach Bukarest geschickt, um<br />

durch stärkste Drohungen , ja auch durch die Inaussichtstellung<br />

einer allgemeinen Revolte der Griechen und aller Völker, die<br />

unter dem osmanischen Jocbe seufzen und die mit uns durch die<br />

Bände der Religion und anderen vereinigt sind", die Vertreter<br />

des Sultans zu einem möglichst giinstigen Frieden zu iiberreden.<br />

Anfang Mai verliefs der neue Oberbefehlshaber des Donauheeres<br />

, der Flotte im Schwarzen Meere und Generalgouverneur<br />

der Fiirstentiimer Moldau und Walachei" die russische Hauptstadt.<br />

Den Ruhm, diesen Krieg beendet und dem Reiche eine<br />

neue Provinz gewonnen zu baben, wollte aber Kutusow, den der<br />

einflufsreiche Minister Rumjänzow von der Sendung des Bevollmächtigten<br />

benachrichtigt hatte, nicht verlieren. Als die Ankunft<br />

Andréossys durch nichts bestätigt wurde, als die wahren<br />

Absichten Napoleons unbekannt blieben, als das osmanische<br />

Reich kein Heer mehr aufzustellen vermochte, glaubte Galib auf<br />

den ihm gemachten Vorschlag, mit dem alleinigen Verlust<br />

Bessarabiens im weitesten neuen Sinne den Vertrag zu schliefsen,<br />

eingehen zu sollen. Sogleich, am 4. Mai, wurde durch zwei<br />

Kuriere der Entwurf nach Petersburg geschickt. Die Antwort<br />

des Zaren liefs keinen Zweifel aufkommen. Mit der Einwilligung<br />

des Wesirs wurde also der Staatsakt von Bukarest am 28. Mai<br />

J orga, Gesckichte des osmanischen Retches. V.<br />

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