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GESCHICHTE

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182 Erstes Bitch. Fiinftes Kapitel.<br />

Der zweite Vetter Selims , Mahmud , mit dem jener die<br />

langen Stunden der Gefangenschaft in Unterredungen iiber die<br />

stupide Hartnäckigkeit der Fanatiker und die Notwendigkeit der<br />

Wiedereinsetzung des neuen Regimes zugebracht hatte, war<br />

aber den Schwarzen Mustafas entgangen : er wurde unter einem<br />

Haufen von Teppichen gefunden, wo er sich aus Furcht versteckt<br />

hatte. Als Sultan begriifste ihn die zahllose Menge, während<br />

Mustafa, dem sein Verbrechen verziehen worden war, als Masul<br />

ohne Gewissensbisse in die inneren Gemächer wanderte 1).<br />

Als neuer Grofwesir befahl der ehemalige Bairaktar von<br />

Rustschuk die Hinrichtung der Mörder und anderer kompromittierten<br />

Personen, 33 an der Zahl : auf einem silbernen Teller<br />

wurde der Kopf des eigentlichen Mörders des Sultans vorgetragen<br />

; selbst die beim Verbrechen jubelnden Frauen Mustafas<br />

wurden in Säcke genä.ht und ins Meer geworfen. Die Bestattung<br />

des entseelten Körpers Selims gestaltete sich zu einer allgemeinen,<br />

beispiellosen, aufrichtigen Trauerkundgebung.<br />

Aber dadurch war der Frieden noch nicht wiederhergestellt.<br />

Den Wesir, , der bei der Säbelumgiirtung Mahmuds, von seinen<br />

Arnauten umgeben, eine Pistole in der Hand erschien, konnten<br />

manche nicht leiden. Er selbst beging den Fehler, dafs er<br />

sich der möglichen Mitbewerber zu rasch entledigte. Seid -Ali<br />

wanderte in die Verbannung, um die Stelle des Kapudans dem<br />

sicherern Ramis zu iiberlassen. Tajar wurde , dem Wunsche<br />

der Janitscharen entsprechend 2), mitleidlos hingerichtet. Der<br />

gewesene Wesir Mustafa-Tschelebi erhielt keine andere Wiirde<br />

als jene eines Paschas von Ismail.<br />

Seine Übergriffe suchte der Diktator durch die Erfiillung einer<br />

hohen Mission zu entschuldigen. Die Nisams waren feierlich<br />

gehabt, von denen eine mit dem Pascha von Saloniki, die zweite, Beiham, mit<br />

dem Kaimakam Silihdar Mustafa, die dritte, Khadidschah, mit dem Pascha von<br />

Wan, Seid-Achmed, verheiratet waren; ebenda S. 205 ff. (auch fiber die Prinzen<br />

Mustafa und Mahmud).<br />

i) 28. jdi 1808. Vgl. die von An dr oss y gegebene Charakteristik:<br />

,,prince sans génie comme sans caractère et, pour comble de man; sans conseil"<br />

; S. 6.<br />

2) Ebenda S. II ff.

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