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GESCHICHTE

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Kampf Sultan Mahmuds gegen die Griechen usw. 257<br />

war, vor seiner Kirche erhängt; Juden schleppten seinen Leichnam,<br />

der drei Tage öffentlich ausgestellt worden war, durch die<br />

Strafsen und warfen jhn ins Meer 1), wegen eines an ihn gerichteten<br />

Briefes Ipsilantis' wurde ebenso der Dolmetscher Kostaki<br />

Murusi geköpft, und Georg Maurokordatos endete am Galgen 2).<br />

Die Inschrift auf der Leiche des Patriarchen besagte , dais er<br />

ein Moreote war und von den in der Provinz Kalavryta veriibten<br />

Unruhen wohl gewufst und trotzdem geschwiegen hatte. Auf<br />

die Vorstellungen des empörten Strogonow antwortete die Pforte<br />

in beinahe höhnischem Tone. Einige von den eingesperrten<br />

Griechen wurden aber freigelassen, und zum beffirchteten Blutbade<br />

der Christen kam es in Konstantinopel doch nicht. In der<br />

Provinz waren die Paschas ohnmächtig, die Menge im Zaum zu<br />

halten ; in Adrianopel erlitt der gewesene Patriarch Kyrillos 8),<br />

in Saloniki der Bischof von Kytrai den Tod 4).<br />

Der Wesir Said-Ali, dem man trotzdem Schwäche vorwarf,<br />

wurde abgesetzt und Benderli-Ali mit der Fiihrung eines wahren<br />

heiligen Kriegs, nach der Überlieferung der grofsen Vorgä.nger,<br />

betraut. In den diesbeziiglichen Proklamationen und anderen<br />

öffentlichen Akten erging sich Mahmud, der das Reich persönlich<br />

lenkte, iiber die Laster seiner Zeit und die Notwendigkeit,<br />

wieder zum Kriegsleben in den Lagern zuriickzukehren. Die<br />

heutigen Verhältnisse sind nicht wie die friiheren . ... Es handelt<br />

sich .", verkiindigte er, als kriegerischer Padischah, um<br />

den Glauben selbst 5)." Am folgenden Tage sollte auch der<br />

neue Reichsverweser durch Salih-Pascha ersetzt werden, weil er<br />

sich gegen die Griechen allzu milde gezeigt hätte 6): er hatte<br />

Prok es eh-0 s t en I, S. 109. Spöter gab die Pforte vor, dafs,<br />

weil Kalavryta, die Geburtsstötte des Patriarchen, die Revolte in Mores eröffnet<br />

hatte, dieser selbst daran schuld gewesen sei (ebenda UI, S. 136). ebrigens sei<br />

er als abgesetzter Patriarch, als einfacher griechischer Untertan, der sich an dem<br />

Staat vergangen hötte, hingerichtet worden (ebenda). Sie erinnerte an manche<br />

öhnlichen Fälle in der osmanischen Vergangenheit (ebenda S. 137). Einige Kirchen<br />

wurden niedergerissen. Auch etliche russische Matrosen verloren ihr Leben.<br />

Trikupis 8. £4. O., S. 99-100.<br />

Ebenda S. 117. 4) Ebenda S. 222.<br />

Ebenda S. 370 371, 372-373.<br />

Ebenda S. 373-375.<br />

17<br />

Jo rg a, Geschichte des osmanischen Reiches. V.

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