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GESCHICHTE

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Das iigyptische Problem. Erster Kampf mit Mehemed-Ali usw. 399<br />

griffen, beizulegen, und auch als der tiirkische Befehlshaber Mesopotamiens,<br />

Nedschib, 1843 die heilige Stadt Husseins, Kerbela,<br />

verwiistete, wurde der Krieg nicht fortgesetzt1).<br />

In Ägypten herrschte nun völlige Ruhe und Unterwerfung<br />

gegen die Pforte, die sich an der nordafrikanischen Kiiste so<br />

stark fiihlte, dafs sie dem König von Sardinien verbieten wollte,<br />

gegen den Dei von Tunis einzuschreiten, und nur vor der Gefahr<br />

eines Zusammenstofses mit der französischen Flotte, die jede<br />

Operation der osmanischen Schiffe in der Nähe Algiers unmöglich<br />

machte, zuriickging 2). Der Bei zahlte iibrigens einen Tribut nicht,<br />

und die Pforte zog es vor, die ihr gebiihrenden Gelder 1845 grofsmiitig<br />

zu erlassen. Nun kam aber der Prinz von Joinville nach<br />

Tunis und zwang dadurch den Erben der berberischen Piraten zu<br />

einem Besuche in Paris, wo er, trotz aller Einwendungen der tilrkischen<br />

Diplomatie, als ganz unabhängiger Herrscher feierlich<br />

empfangen wurde. An seinen Hoheitsrechten hielt aber der Sultan<br />

auch weiter gegen jedermann fest 2). 1846 erschien sogar Mehemed-<br />

Ali in der Hauptstadt, und der noch herrschenden alten Etikette<br />

entgegen empfing ihn Abdul-Medschid stehend, zum Zeichen der<br />

Verehrung fiir sein hohes Alter, aber auch ganz besonders wegen<br />

der grofsen politischen Bedeutung des Besuchers4). Nach einiger<br />

Zeit , als Mehemed -Ali, dessen Geist schon völlig umnachtet<br />

war, nicht mehr fähig war, die Geschäfte zu fiihren, kam auch<br />

der durch Krankheit nahe an den Rand des Grabes gebrachte<br />

Ibrahim im August 1848 nach Konstantinopel, um der Investitur<br />

teilhaftig zu werden. Er ging aber dem Vater im Tode voran,<br />

und nun kam die Reihe, mit der Verwaltung Ägyptens belohnt zu<br />

werden, an den Sohn Tosums, des älteren Sohnes des Vizekönigs,<br />

Abb as, und einen gefiigigeren Vasallen konnte sich der Sultan<br />

nicht wiinschen 2). Aber erst 1851 gelang es der Pforte durch die<br />

I) ROSell $3. a. O. S. 70-71, III.<br />

Ebenda S. 82-83. Bald aber kam der Herzog von Montpensier nach<br />

Konstantinopel, um gegen den Besuch des Grofsftirsten Konstantin siehe weiter<br />

unten zu demonstrieren; ebenda S. 89 ff.<br />

Ebenda S. Imo ff.<br />

Ebenda S. 99. Schon vor dem Kriege stand das Bild Mahmuds in seinem<br />

Zimmer; Forb in a. a. O. S. 302-302.<br />

Rosen a. a. 0. S. 114-115.

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