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GESCHICHTE

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48 Erstes Bach. Zweites Kapitel.<br />

Anteil der Venezianer, denen der Kaiser ganz Morea und die<br />

Inseln ;des Archipelagus gern iiberlassen hätte , iiber die endgiiltige<br />

Gestaltung der neuen Reiche Dazien und Byzanz auf<br />

Grund des 1781 bis 1783 zwischen diesen Monarchen äufserst<br />

geheim geftihrten Briefwechsels weiter zu verhandeln I). Am<br />

18. Januar 1787 brach der Hofstaat von Zarskoje -Selo auf;<br />

die Kaiserin war in Begleitung des Vertreters jener Macht, die<br />

bisher in Konstantinopel von ihrer Freundschaft am meisten<br />

gesprochen hatte: durch einen vorteilhaften Handelsvertrag<br />

mit Rufsland, der am II. geschlossen worden war 2), hatte<br />

sich Frankreich , wenn nicht fiir die orientalischen Plane Katharinas<br />

gewinnen lassen 2), so doch wenigstens mit dem Projekte<br />

zur Verteilung des zerfallenden Reiches der Osmanen<br />

versant. Der elegante, schmeichelnde Star, ein Schriftsteller,<br />

der in Petersburg die Interessen Ludwigs XVI. erfolgreich vertrat,<br />

war sogar der Vertraute der russischen Herrscherin , vor<br />

dem sie ihre grofsen byzantinischen Plane zur Vertreibung der<br />

Barbaren aufrollte 4). Der ihm feindlich gesinnte Vertreter<br />

Englands, Fitz-Herbert, der bisher niemals in Petersburg fiir die<br />

Interessen der Tiirken Partei ergriffen hatte, obwohl die Kaufleute<br />

seiner Nation so viel Nutzen von diesen zogen letzthin<br />

hatten sie auch , ebenso wie die Franzosen, die direkte<br />

Handelsverbindung mit Indien tiber Suez zu erreichen versucht,<br />

welches ihnen aber nicht gestattet wurde fehlte nicht bei der<br />

frohen Gesellschaft des Triumphzuges nach den barbarischen<br />

Gestaden des Islams. Selbstverständlich war der österreichische<br />

Graf Cobenzl in erster Reihe dabei, und auch der geistreiche<br />

Prinz de Ligne kam , um seinen Kaiser, der schon lä.ngst dazu<br />

eingeladen worden war , vom Verlaufe der Festlichkeiten zu<br />

i) Die betreffenden Briefe erschienen erst 1867 in einer Briefsammlung<br />

Kaiser Josephs bei Arneth, Joseph II. und Katharina, Wien 1869 (Ruch in<br />

Sturdza a. a. O. I, S. 372ff.).<br />

Zinkeisen VI, S. 561.<br />

In England und Preufsen wurde aber dieser Vertrag als eine Allianz<br />

gegen die Tiirken betrachtet; Ségnr, Mémoires III, S. 79.<br />

S égur II am Ende, and III, 1. Kapitel.<br />

Zinkeisen VI, S. 564ff.

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