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GESCHICHTE

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Ungliicklicher Kampf Sultan Selims gegen die fortschreitende Anarchie nsw. 151<br />

Huldigung Montenegros durch den Zaren und die Werbung<br />

von Albanesen fiir das russische Heer in der Republik der<br />

Sieben Inseln 1).<br />

Aus dieser Wetterfahnenpolitik wurde aber die Pforte schon<br />

i8o6 durch das energische Verlangen Napoleons , die Klientelpolitik<br />

gegen das mit ihm einen hartnäckigen Krieg ftihrende<br />

Rufsland aufzugeben, herausgerissen. Am io. August 18°6 langte<br />

General Sébastiani, als verständiger Diplomat und guter Kenner<br />

der morgenländischen Sitten, in Konstantinopel an. Der Zweck<br />

seiner Sendung war, die Pforte zu einem entscheidenden Schritte<br />

gegen die ihr vom Zaren gesetzten Grenzen zu bewegen. Kein<br />

anderes Mittel erschien so passend , wie die Entfernung der<br />

rumänischen Fiirsten, von denen Ipsilanti auf ausdriicklichen Befehl<br />

Rufslands, das vom preufsischen Gesandten in Konstantinopel<br />

aus privaten Riicksichten unterstiitzt wurde, seine Ernennung erzwungen<br />

hatte, während der moldauische Hospodar" Alexander<br />

Murusi als ein blofses Werkzeug des erstgenannten betrachtet<br />

wurde; Dimitraki, einer der Briider Alexanders, galt als der eigentliche<br />

Lenker des Kehaja-begs Jussuf, in dessen Händen noch<br />

die Reichsangelegenheiten ruhten.<br />

Jussuf selbst mufste sich in die Notwendigkeit ftigen. Beide<br />

Fiirsten wurden ersetzt, angeblich weil sie ihre Abdankung eingereicht<br />

hätten, eine faule Liige, die zur Bemäntelung der durch<br />

den letzten Hatischerif verbotenen Absetzung dienen sollte. Die<br />

Schwäger Alexander Sutzo und Skarlat Kallimachi wurden an<br />

deren Stelle ernannt, während ein Handscheri sich zur Stellung<br />

eines Dolmetschers der Pforte emporschwang 2). Jussuf unternahm<br />

sobald eine Pilgerfahrt nach den heiligen Stätten.<br />

Ipsilanti zögerte nicht, zu den Russen zu fliehen, während<br />

Murusi , den das Gewissen weniger driickte, seine Mafsregeln<br />

traf, um sich nach Konstantinopel zu begeben. Recht<br />

spat entfernten sich daraus die neuen Fiirsten, von denen Kallimachi<br />

erst am 25. Oktober in seine ftirstliche Residenz von Jassy<br />

I) Ebenda S. 394 ff.<br />

2) Die Ernennang geschah am 24. August.

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