01.03.2013 Aufrufe

GESCHICHTE

GESCHICHTE

GESCHICHTE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Krieg mit Rufsland und Osterreich (1787-1792). 95<br />

widerstrebende Rufsland mit Krieg bedrohen oder gar bekriegen<br />

solle. Die preufsische Diplomatie fand freilich immer Mittel,<br />

sich dieser unangenehmen Verpflichtung zu entziehen.<br />

Die Russen beobachteten dagegen, sowohl während des lebhaften<br />

Notenwechsels aus und nach Reichenbach, als auch später<br />

noch, fast bis zur Eröffnung des Kongresses, zu welchem man<br />

sie nicht einlud, um neue Schwierigkeiten und Scherereien zu<br />

vermeiden, kluge Zuruckhaltung. Ohne einen Waffenstillstand<br />

mit der Pforte abzuschliefsen , unterliefsen sie vorläufig jede<br />

wichtige militärische Bewegung. Erst als die Verhandlungen<br />

beginnen sollten, erging der Befehl an Suworow, den von Soltikow<br />

schon einmal unternommenen Angriff auf Ismail zu erneuern<br />

1). Der Zweck des geplanten Vorstofses lag klar zutage<br />

: Patjomkin, der verbrauchte und Bich in einem Leben<br />

wilder Vergniigungen immer mehr aufreibende Diktator der<br />

Moldau, wollte zunä.chst einmal das ganze Bessarabien in Besitz<br />

haben, um dann auf Grund der bei den österreichisch-tiirkischen<br />

Verhandlungen gewonnenen Erfahrung, einen Sonderfrieden zu<br />

erwirken 2). Denn der im August 1790 mit Schweden geschlossene<br />

Waffenstillstand von Warela hatte den Russen die Hände<br />

zu anderen Untemehmungen freigemacht.<br />

Die Tiirken, die am 18. Mai über die für die russische<br />

Sache als ftir ihre eigene Befreiung kämpfenden Matrosen<br />

des Lambros Katzianis bei Andros einen Sieg davongetragen<br />

hatten 2), sprachen freilich nicht minder von der Wiederaufnahme<br />

der Offensive gegen ihre russischen Feinde , und der Kapudan,<br />

dessen Flotte das Lob des Sultans erhielt, schien im Begriff zu<br />

stehen, gegen die Krim zu operieren 4). Da erfolgte der neue<br />

energische Angriff auf die letzte bessarabische Festung. General<br />

Miiller erschien vor Kili , und die bedeutende, aber seit langem<br />

vernachlässigte Stadt fiel am 23. Oktober nach dreiwöchiger<br />

I) Hurmuzaki, Suppl. I', S. 70-71, Nr. oxxiv.<br />

Allerdings soll er schon im August durch Laschkarew dem Wesir Vorscbläge<br />

haben zugehen lassen; ebenda S. 75, Nr.<br />

Vgl. Sathas a. a. O. S. 546ff., der diese Schlacht nicht erwähnt, mit<br />

Zinkeisen VI, S. 8o6.<br />

Hnrmuzaki a. a. O. S. 75 ff. ; Karatzas, S. 544.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!