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GESCHICHTE

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472 Drittes Buch. Drittes Kapitel.<br />

hatte schon der neue , im Herbst angelangte französische Gesandte<br />

, General Baraguay d'Hilliers , Fürsprache eingelegt 1).<br />

Trotzdem liefs die Pforte, von den Engländern beraten, alle griechischen<br />

Schiffe, die unter hellenischer Flagge segelten, binnen<br />

21 Tagen aus ihren Häfen entfernen und wies alle Untertanen<br />

des Königreichs aus dem Lande 2).<br />

Am Ir. Mai lagerten in Gallipoli 3), dessen Einwohner ihre<br />

Frauen sorgfältig versteckten und zuletzt ihre nun mit Nummern<br />

versehenen Wohnungen verliefsen , 27000 Franzosen und 5000<br />

Englä.nder; weitere 15 000 Soldaten dieser Nation waren schon<br />

in Skutari in Asien und beschäftigten sich meistens damit , dafs<br />

sie ihre roten Jacken den neugierigen Tiirken vor Augen ftihrten<br />

und den verbliifften Katuns Serenaden auffiihrten und Blumensträ.ufse<br />

anboten 4) ; dem königlichen Prinzen, Herzog von Cambridge,<br />

wurde ein Ehrenmahl nach europäischer Art gegeben 5).<br />

Schon am 1. des Monats war auch Prinz Napoleon , der geistreiche,<br />

launenhafte Vetter des französischen Kaisers, in der Hauptstadt<br />

erschienen : er wurde im Palaste der verstorbenen Walideh<br />

beherbergt und stattete dem Sultan , dann auch dem leitenden<br />

Minister Reschid-Pascha seit dem 1. Juni war Mehemed Kibrisli<br />

Grofswesir 6) Besuche ab ; er speiste bei Abdul-Medschid, der<br />

ihn bis zur Pforte zuriickbegleitete 2). Nachdem das französische<br />

Geniekorps an der fahrbaren Strafse von Gallipoli nach Adrianopel<br />

vergeblich gearbeitet hatte 8), setzten sich die beschäftigungslosen<br />

Truppen9) nach Konstantinopel selbst in Bewegung. Zuerst wurden,<br />

S. ix, das griechische Element auf 25 Prozent. Vgl. ebenda S. 164. In Konstantinopel<br />

kamen auf 721 000 Einwohner m0000 Griechen, 205000 Armenier<br />

und 37000 Juden; ebenda S. 58.<br />

I) Jouve a. a. O. I, S. 112-113.<br />

Ebellda S. 27, 78-79.<br />

Siehe die Instruktionen der Franzosen nach dem Moniteur Universel"<br />

bei Sturdza II, S. 704 ff.<br />

J ouve a. sk. G. I, S. 75-76, 145, 147.<br />

Ebenda S. 156-157.<br />

Ubicini, La Tnrquie nouvelle, S. 177.<br />

Jouve a. a. O. I., 8. 132-133. 8) Ebenda S. 77.<br />

9) Ober die Unmöglichkeit, mit so wenig vorbereiteten Truppen den Feldzug<br />

zu beginnen, siehe B amberg a. a. 0. S. 1o5-1o6.

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