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GESCHICHTE

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Innere Zustände in der neuen Türkei usw. 435<br />

waren auf seinem reichen versorgten Tische zu sehen 1). Nach<br />

einem in Damaskus verbrachten Jahre kehrte ein einfacher Mollah<br />

mit 184000 Frank Ersparnissen zuriick2). Die gewesenen Kaikdschis<br />

und Derwische , wie der 1843 in Agypten gestorbene<br />

Ahmed-Fewsi, Riza 5) und Said , wie Khalil selbst, ein Sklave<br />

Khosrews, die Krämersöhne, wie der zwar in der Pagenkammer<br />

erzogene Schwager des Sultans, Mehemed-Ali, der eine untreue<br />

Sklavin selbst geköpft hatte4), Leute, die keine Kenntnisse hatten<br />

und sich in den Beziehungen zu den Europäern ziemlich beklommen<br />

ftihlten, standen mit den feinen, im Westen erzogenen<br />

oder von ihren Reisen dorthin zuriickgekehrten Vertretern einer<br />

neuen Ara noch in einer Reihe 5). So wurden denn die meistens<br />

verräterisch gesinnten Griechen, unter denen Aristarchi und Vogorides<br />

hochangesehene und in alle Geheimnisse der Pforte eingeweihte<br />

Persönlichkeiten waren auch in den Gesandtschaften<br />

nahmen griechische Diplomaten ihre friihere Stellung ein, nachdem<br />

die gebildeten Tiirken in Konstantinopel selbst zu viel Beschäftigung<br />

gefunden hatten als notwendiges Übel wie ehemals<br />

benutzt , belohnt und befördert. In der Hauptstadt behielten<br />

die Jungen die Oberhand, in den Provinzen sah und fiihlte<br />

man nur die anderen. Nur eine längere Vorbereitung durch die<br />

neubegriindeten Schulen konnte dieses grofse Übel beseitigen,<br />

und noch eines war nötig dazu, was die Tiirkei noch bis jetzt,<br />

nach mehreren Revolutionen , nicht gewonnen hat: das Selbstbewufstsein<br />

eines freien Volkes, das sich wirklich als eine Nation,<br />

und sei es nur im politischen Sinne , föhlt 6). Ein amen-<br />

z) A. a. 0. S. 156ff. Ober den witzigen Pascha Kiamd, der franzcisische<br />

Visitenkarten bei seinen Gästen abzulegen pliegte, ebenda S. 73 ff.<br />

Ubicini a. a. 0. S. 130.<br />

White a. a. 0. I, S. 269-270 ff.<br />

Ebenda S. 63 ff. Aali selbst war der Sohn eines Chefs des Landungsplatzes<br />

in Konstantinopel; Durand de Fontmagne, S. 42.<br />

Vgl. Ubicini, Turquie actuelle, S. 201-202.<br />

Vgl. such David Ur quhart, La Turquie, ses ressources, son organisation<br />

municipale, son commerce, 2 Bände. Sehr gate Bemerkungen daruber in<br />

White I, S. iog ff. Ober die alten, ehrlichen, gutmiitigen Paschas siehe die<br />

Skizze Grenville Murrays : Les Turcs chez les Tuns, Obersetzung von<br />

J. Butler, S. 271 ff.<br />

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