A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
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DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATIÜNAL1IUSEUM8. 119<br />
Am besten scheint mir C. spinulosa ROCH., die im mittleren und<br />
östlichen Ungarn nach HEUFFEL, BORBÁS und HAYEK die C. scabiosa und<br />
Fritschii vertritt, geeignet zu sein, in diese Frage Licht zu bringen.<br />
Auf meiner ungarischen Reise hatte ich Gelegenheit, große Mengen der<br />
in Rede stehenden Pflanze an Ort und Stelle beobachten und auch eine<br />
nicht unbeträchtliche Anzahl sammeln zu können. Dies geschah hauptsächlich<br />
an vier weit entfernten Punkten : Kolozsvár. Brassó, Yersecz<br />
und Orsova ; hiezu kommt die Untersuchung der reichen Materialien<br />
der <strong>Budapest</strong>er und einer großen Reihe anderer Herbarien. Die Ergebnisse<br />
sind kurz folgende : In typischer Ausbildung, so namentlich bei<br />
Yersecz, entspricht die Pflanze + der HAYEK'schen Beschreibung; im<br />
großen ganzen variiert sie jedoch hinsichtlich sämtlicher, dort als unterscheidend<br />
von den anderen «Arten» angeführter Punkte. Typische Exemplare<br />
haben einen auffallend schmalen, manchmal sogar fast verschwindenden<br />
dunklen Anhängselrand, einen deutlichen Enddorn der Anhängsel<br />
und oberseits glatte d. h. nicht rauhe Blätter. Die Länge der Fransen<br />
stimmt mit derjenigen der C. scabiosa L. überein. ihre Zahl ist so<br />
wechselnd (HAYEK sagt 3—12), daß sie als systematisch wichtiges Merkmal<br />
nicht in Betracht kommt. Sehr häufig schwindet nun der Enddorn der<br />
Anhängsel d. h. er übertrifft die anderen Fransen nicht mehr an Länge<br />
und ist nicht mehr derb und stechend ; solche Stücke sah ich namentlich<br />
von Kolozsvár, woselbst sie sogar häufig genannt werden können,<br />
und Nagyenyed d. h. die dort von CSATÓ gesammelten und in der Flora<br />
exsiccata Austro-Hungarica ausgegebenen Exemplare haben wenigstens<br />
größtenteils einen nicht oder kaum erkennbaren Enddorn der Anhängsel.<br />
Solche Formen wären nun von C. Fritschii HAY. nur noch durch den<br />
etwa um X U mm breiteren dunklen Anhängselsaum und die um etwa<br />
1 a mm kürzeren Fransen zu unterscheiden. Nun fand ich jedoch Stücke<br />
solcher unbewehrter spinulosa, welche im Vergleich zur charakteristischen<br />
Form kürzere Fransen und einen breiteren Anhängselrandstrich aufweisen,<br />
so z. B. bei Kolozsvár und Brassó. Ich nehme keinen Anstand, sie<br />
als C. Fritschii zu bezeichnen (vgl. Tabelle). Dies Verfahren ist zwar<br />
nach HAYEK unrichtig, wie er in einem ähnlichem Falle 1 Idar darlegt.<br />
In letzter Konsequenz würde sich seine Meinung und somit auch die<br />
aller Anhänger der österreichischen Schule in Beziehung auf die vorliegenden<br />
Verhältnisse in folgende Worte fassen lassen: «In Siebenbürgen<br />
wächst nur C. spinulosa ROCHEL, im österreichischen Litorale<br />
nur C. Fritschii HAYEK; wird beispielsweise in Siebenbürgen eine Pflanze<br />
gefunden, die mit Fritschii eine wenn auch noch so große Ähnlichkeit<br />
1<br />
HAYEK 1. c. p. 621.