26.12.2013 Aufrufe

A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

44 WILHELM GÜGLEP.<br />

Form und Farbe der Anhängsel, die WILLKOMM und LANGE 1 ihrer<br />

Diagnose der C. amara L. anfügen. Das Studium eines sehr großen<br />

lebenden sowie eines fast noch größeren getrockneten Materials, das<br />

die verschiedenartigsten jacea-Formen umfaßte, führte mich zu den<br />

gleichen Resultaten wie die genannten Forscher. Zwischen Formen mit<br />

ganzrandigen oder höchstens unregelmäßig eingerissenen bis zu solchen<br />

mit regelmäßig kämmig gefransten Anhängseln 2 sind alle Ubergänge zu<br />

finden ; ganz inkonstant ist ferner die Anhängselfarbe. Die verschiedensten<br />

Stadien der Fransung und Färbung lassen sich oft an Exemplaren<br />

konstatieren, die einer und derselben Wiese entstammen, wenn auch<br />

meistens an einem bestimmten Orte eine i bestimmte, stets aber<br />

variable Form die herrschende ist. Ohne Zweifel ist die mehr oder<br />

weniger ausgeprägte Fransung der Anhängsel, wenn vorher Wuchs und<br />

Blattbreite Berücksichtigung fanden, das systematisch wichtigste Merkmal.<br />

Auf sie gründet sich daher die Einteilung der Unterarten und<br />

ihrer Mittelform in Varietäten. Die zwei erwähnten Grenzfälle drängen<br />

sich ohne weiteres dem Beobachter auf : sie charakterisieren zwei Varietäten<br />

: var. typica, resp. efimbriata und intégra mh. und var. fimbriate,<br />

resp. fimbriatisquama und pseudofimbriata mh. Wohl eben so zahlreich<br />

jedoch als erstere und bedeutend zahlreicher als letztere finden sich<br />

Mittelglieder, denen ich namentlich wegen ihrer Häufigkeit ebenfalls den<br />

Rang einer Varietät zuerkannte. Diese — die var. semipectinata, resp.<br />

variisquartai und aemifimbriatu mh. — umfaßt Formen, deren Köpfchen<br />

im oberen Teil typica-, im unteren /imbriata-Anhängsel aufweisen. Daß<br />

Ubergänge zwischen den drei nunmehr fixierten Varietäten nicht nur<br />

überhaupt existieren, sondern sogar häufig vorkommen, ist nur eine<br />

Forderung der Logik. Besonders auffällig sind Formen der gefransten<br />

Varietäten, deren äußere (untere) Hüllschuppen deutlich gestreckt und<br />

zurückgebogen sind; ich bezeichnete sie im folgenden mit den Namen<br />

recurvata, recurva, currata etc. Die weitere Einteilung bezieht sich auf<br />

die Dimensionen der Köpfchen, Form der Blätter, Breite der Anhängsel,<br />

das Indûment oder systematisch fast noch weniger wichtige Kennzeichen<br />

wie Blattsubstanz, Höhe des Wuchses etc. Eine Reihe der angegebenen<br />

Modifikationen wird allein durch den Standort bedingt, die hierauf beruhenden<br />

Formen wiederholen sich daher bei verschiedenen Varietäten<br />

in völlig gleicher Ausbildung.<br />

In meiner oben zitierten Arbeit gab ich eine Übersichts- und<br />

gleichzeitig Bestimmungstabelle derjenigen jacea-Formen. die für Bayern<br />

1<br />

2<br />

WILLKOMM und LANGE: Prodromus florae Hispanicae. Vol. II. p. 165 f.<br />

Man vergleiche die Fußnote zu der unter Nr. 17 gegebenen Tabelle (p. 40).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!