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A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

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270 "WILHELM GUGLER<br />

11<strong>6.</strong> C. atropurpurea W. K. HAYEK 1 sagt von ihr : «WILLDENOW<br />

hat nun, wie gar manche von KITAIBEL (und auch BIEBERSTEIN) neu aufgefundene<br />

Pflanzen, die neue Art in den im Jahre 1800 (also 5 Jahre<br />

früher als WALDSTEIN und KITAIBEL'S Icônes) erschienenen Band 3 der<br />

Species plantarum unter dem Namen C. atropurpurea beschrieben, ohne<br />

jedoch, wie er es sonst zu tun pflegt, W. K. als Autor beizusetzen. Die<br />

Pflanze ist demnach zuerst von WILLDENOW rechtsgiltig publiziert worden,<br />

und man ist demnach auch nur berechtigt, Centaurea atropurpurea<br />

WILLD. ZU schreiben». Leider nahm auch ich mehrere Jahre hindurch<br />

diese so klar erscheinende Darlegung als Tatsache hin und gab ebenfalls<br />

in schedulis den Autornamen WILLDENOW an. Nach nunmehr<br />

erfolgter genauer Nachprüfung ei-scheint jedoch obige Auseinandersetzung<br />

HAYEK'S als unhaltbar, wie ich kurz nachweisen werde. WILLDENOW'S<br />

Arbeitsmethode ist folgende : hinter den Artnamen setzt er nie den Autornamen,<br />

ausgenommen, wenn er selbst der Autor ist. Es folgt nun entweder<br />

die Originaldiagnose, hinter deren letztem Wort der Autorname<br />

und das Litteraturzitat der ersten Veröffentlichung gebracht werden<br />

oder — dies ist der weitaus häufigere Fall — es wird zuerst eine von<br />

ihm selbst herrührende Diagnose aufgeführt, der der Buchstabe W. angefügt<br />

ist und hierauf folgt die Originaldiagnose mit Autor und Zitat<br />

wie oben. Letztere Fall trifft vollkommen auf Centaurea atropurpurea<br />

(Spec. pl. III. p. 2299) zu, denn der Originaldiagnose ist beigefügt:<br />

WALDST. et KITAIB. PI. rar. liung. 2. p. 121. t. 11<strong>6.</strong> Es ist somit klar<br />

erwiesen, daß WILLDENOW kein Anrecht auf C. atropurpurea hat und<br />

auch nie ein solches haben wollte, weil die Publikation der WALDSTEIN-<br />

KITAIBEL'schen Diagnose vor der seiner eigenen erschien. Daß der dritte<br />

Teil von WILLDENOW'S Spec. pl. T. III erst 1804 erschien, hat schon<br />

M. 0. KUNTZE (Rev. gen. pl. I, p. CXXXIV) an der Hand des KAYSER'sclien<br />

Bücherlexikons nachgewiesen. Die Centaurea atropurpurea W. K. wurde<br />

im ersten Heft des II. Bandes von WALDSTEIN und KITAIBEL'S Descr. et<br />

Icon, plant, rar. Hung, veröffentlicht, das ganz gut schon im Jahre 1804<br />

erschienen sein kann, wenn auch der fertige Band die Jahreszahl 1805<br />

trägt. Daß dies unbedingt so sein muß, beweist eben das genaue<br />

WiLLDENOw'sche Zitat.<br />

Es freut mich besonders, hiermit den Verdacht, daß WILLDENOW sich<br />

widerrechtlich die C. atropurpurea zueignen wollte, entkräftet zu haben.<br />

Man vergleiche auch das überaus noble Verhalten WILLDENOW'S einerseits,<br />

WALDSTEIN'S und KITAIBEL'S anderseits in der Frage der C. coriacea.-<br />

1<br />

HAYEK 1. c. p. 642.<br />

2<br />

Diese erschien im letzten Heft des zweiten Bandes der Plantae rar. Hung.,<br />

also später als der erwähnte Teil der WILLUENOW'sehen Spec, plant.

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