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A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

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DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATION ALM U SEL'MS. 39<br />

oberen Band der abgeüachten Achäne in der Weise emporstehen, daß<br />

ein Hüllkelch vorhanden zu sein scheint.<br />

Für den bayrischen Botaniker stellen jedenfalls C. jcirea L.,<br />

C. nigrescens W. und C. nigra L. drei ausgesprochene Arten dar, die<br />

bei genauer Prüfung nicht mit einander zu verwechseln sind. Dieselben<br />

Verhältnisse dürften für Württemberg, die an Bayern im Osten grenzenden<br />

Provinzen Österreichs sowie das gesamte Norddeutschland oder<br />

doch den größten Teil desselben gelten. Schon durch diese Vorkommensverhältnisse<br />

ist die Artberechtigung der genannten drei Pflanzen gewährleistet,<br />

ebenso wie die von Viola canina und Viola moniana, die zwar<br />

bei uns durch eine gleitende Reihe von Übergängen verbunden sind,<br />

in Skandinavien jedoch äußerst scharf geschieden auftreten, sowie die<br />

auf gleicher Grundlage beruhende spezifische Scheidung von nahe verwandten<br />

Arten anderer Gattungen.<br />

Ganz anders wie bei uns erscheinen die Beziehungen der drei<br />

Arten in Frankreich. Hier wimmelt es von Formen derselben, die einander<br />

allerdings oft so nahe kommen, daß man leicht begreift, wie eine<br />

verhältnismäßig große Zahl französischer Botaniker nur eine Art der<br />

Eujaceae gelten ließ. Nur beispielsweise sei hier erwähnt, daß jacea-<br />

Formen, namentlich solche der gefransten Varietäten sehr häufig ohne<br />

Strahlblüten auftreten, daß hier die schon genannte C. Debeauxii vorkommt,<br />

die durch ihre schmalen, die Anhängsel sehr deutlich durchscheinen<br />

lassenden Anhängsel an gewisse nigrescens-Formen gemahnt,<br />

daß Exemplare der ästigen Unterart der letzteren mit fast ungefransten<br />

Hüllschuppenanhängseln auftreten etc. etc. Im südlichen Teil von Frankreich<br />

finden sich aucli Formen der C. nigrescens, die durch die Vergrößerung<br />

ihrer Anhängsel einen offenbaren Übergang zu (l. jacea bilden;<br />

noch viel häufiger sind jedoch solche in Südtirol, von wo sie<br />

schon seit langem unter dem Namen C. dubia SUTER (=C. transalpina<br />

SCHLEICH.) bekannt sind. Formen dieser Varietät, bei denen die Anhiingselgröße<br />

diejenige der C. jacea fast oder ganz erreicht, wobei noch dazu<br />

die bei nigrescens so konstante deutliche Anhängselfransung der mittleren<br />

Schuppenreihen ± schwindet, sind in solchen Gebieten und auch<br />

manchmal bei uns an Bahnhöfen und Bahndämmen nicht eben selten.<br />

In vielen Fällen, namentlich da, wo Einschleppung 1 leicht möglich ist,<br />

liegen H} T briden der beiden nahe verwandten Arten vor, meistens aber,<br />

1<br />

So konnte ich beispielsweise unter den von THELLÜNG am Züricher Bahnhofe<br />

und in dessen Umgebung gesammelten Centaureen die beiden Bastarde :<br />

C. nigrescens X C. jaeea und C. nigra X C. jacea konstatieren : vgl. NAEGELI und<br />

THFXLUNG, Flora des Kantons Zürich, I. (1905) p. 79.

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