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A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

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42 "WILHELM GUGLER<br />

In der Variabilität findet C. jacea L. unter den übrigen Vertretern<br />

ihrer Gattung wohl keinen, der sich mit ihr hierin vergleichen ließe.<br />

In einer meiner früheren Arbeiten 1 über diese Gattung versuchte ich<br />

eine übersichtliche Tabelle ihrer vielgestaltigen Formen zu geben, deren<br />

Berechtigung ich hier nochmals kurz erläutern w T ill.<br />

Die Haupteinteilung beruht auf der offenbar saisondimorphen<br />

Spaltung zweier Formengruppen, einer frühblütigen, der sbsp. eu-jacea<br />

mh. 2 und einer später blühenden, von ersterer habituell weit verschiedenen,<br />

der sbsp. angustifolia (SCHRK.) mh. Interessant ist die Tatsache,<br />

daß beide Formenkreise inbezug auf Blattbreite und Verästelung sich<br />

in ganz analoger Weise unterscheiden, wie die entsprechenden saisondimorphen<br />

Formen der meisten Alectorolophus-Arten ; auch manche<br />

Euphrasia-Arten weisen, namentlich in der Verästelung, recht ähnliche<br />

Verhältnisse auf. Die Verkennung dieser Erscheinung, die sich auch bei<br />

C. vigrescens W. in guter Ausprägung wieder findet, ist eine der Hauptursachen,<br />

daß PIOUY'S sonst so überaus genaue Arbeiten unübersichtlich<br />

blieben. Die genannte Spaltung in zwei Formengruppen dürfte zum<br />

nicht geringen Teil auf Bodenverhältnisse zurückzuführen sein, wenigstens<br />

findet man rein typische Stücke der sbsp. eujacea stets auf fettem,<br />

ebensolche der sbsp. angustifolia stets auf dürrem Boden. Hiemit hängt<br />

auch der Filzüberzug zusammen, der letzterer Unterart in oft extremer<br />

Weise zukommt ; er soll die zu schnelle Wasserverdunstung hindern.<br />

Natürlich sind ferner die klimatischen Verhältnisse von großer Bedeutung.<br />

Auch die Entwicklung breiter oder schmaler Blattflächen hängt<br />

sicher von Bodenbeschaffenheit und Ivlima wenigstens teilweise ab.<br />

Diese Korrelation zwischen Pflanzenform einerseits, Klima und<br />

Boden andererseits läßt sowohl das äußerst zahlreiche Auftreten des<br />

einen der beiden Typen in für ihn besonders geeigneten Gebieten, wo<br />

dann der jeweilige andere Typus entweder fehlt oder sich nur in annähernden<br />

Formen findet, als auch die Häufigkeit der Zwischenformen 3<br />

an Orten, wo Bodenbeschaffenheit etc. etwa die Mitte zwischen den für<br />

1<br />

W. GUGLER: Zur Systematik der CentaureeDgruppe Jacea in den Mitteil,<br />

der Bayr. Bot. Gesellsch. Nr. 33 (1904) p. 399—408.<br />

2<br />

Über die Unterschiede der zwei Unterarten vgl. weiter unten die Übersichtstabelle<br />

der Formen der C. jacea L.<br />

In Analogie mit den Verhältnissen der Gattung Alectorolophus wären sie<br />

als «monomorpher Typus» zu bezeichnen; meiner Meinung nach liegen jedoch bei<br />

beiden Gattungen bloß Zwischenformen vor, deren Merkmale je nach dem Grade<br />

der Annäherung an die eine öder andere Unterart, zwischen denen sie vermitteln,<br />

in weiten Grenzen schwanken, so daß sie absolut nichts «typisches» und auch<br />

nichts «monomorphes» darbieten.

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