A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATIÜNAL1IUSEUM8. 123<br />
male zunehmen, so daß stufenweise alle möglichen Übergänge von<br />
typischer scabiosu. der Ebene über var. praealpina bis zur alpestris<br />
der höchsten Stellen nachzuweisen sind. Als hauptsächlichsten Beweis<br />
für die Artberechtigung der C. alpesi ris führt HAYEK Stücke von Götzens<br />
an, die trotz der niedrigen Lage ihres Standorts, d. h. bei 8(>0 m, doch<br />
vollkommen charakteristisch sind. Als herabgeschwemmte Exemplare<br />
beweisen sie, daß die C. alpestris bei ihrer Überführung ins Tal wenigstens<br />
in der ersten Generation nicht zur C. scabiosa L. wird. Einesteils<br />
wäre dies auch wegen der doch verhältnismäßig großen Unterschiede<br />
zwischen typischer Tal- und Höhenform sehr merkwürdig, andernteils<br />
müßten dementsprechend alle die JoRDAN'schen Arten, die sich oft sogar<br />
mehrere Jahre im Garten als + konstant erwiesen, wirkliche Arten sein,<br />
während der größte Teil derselben doch allgemein und das mit Recht<br />
einfach ignoriert oder unter dem Namen Varietät respektive Form noch<br />
mitgeschleppt wird. Ende Juli 1905 sammelte ich übrigens selbst in der<br />
Schweiz charakteristische alpestris dicht neben praealpina, was wieder<br />
einen Anhaltspunkt dafür bietet, daß alpestris und scabiosa nur durch<br />
graduelle Verschiedenheiten von einander abweichen. Ich fasse deshalb<br />
alpestris als Varietät der typischen scabiosa auf; als solche hat sie den<br />
Namen var. alpi na GAUD, ZU führen.<br />
C. Badensis TRATT. ist in typischer Ausbildung wegen der völlig<br />
glatten, glänzenden Blätter auf den ersten Blick sehr auffällig. Von<br />
einer Artberechtigung kann aber namentlich deshalb keine Bede sein,<br />
weil die Neigung zur Bückbildung der Stachelchen, die sonst das Blatt<br />
der Art rauh erscheinen lassen, nicht nur bei der typischen scabiosa<br />
oft hervortritt (vgl. unten die /'. calvescens CEL.), sondern auch bei der<br />
Bildung der Bassen wie z. B. Fritschii, spinulosa (im Sinne BOCHEL'S)<br />
und vor allem der C. tenuifolia SCHLEICH, eine große Bolle spielt.<br />
Letztere, eine Basse der südlichen Alpentäler, kann als Mittelglied zwischen<br />
Badensis und scabiosa angesehen werden. Sie unterscheidet sich<br />
von Badensis fast nur durch kräftigeren Wuchs und rauhen Blattrand.<br />
Eine ebenso lehrreiche Zwischenform ist die im Eisenburger Komitat<br />
1<br />
(Vasvár) vorkommende /'. sublucida mit am Bande und unterseits<br />
rauhen Blättern sowie die südfranzösischen C. cotlüola und brevis GDG.. J<br />
welche nach der Originaldiagnose glatte Blätter haben sollten, nach<br />
Originalexemplaren jedoch in der Bauhigkeit ganz ähnlich wie sublucida<br />
zwischen Badensis und scabiosa stehen. Mittelformen zwischen Badensis<br />
und typischer scabiosa. denen man auch hybriden Ursprung zuschreiben<br />
1 (.. scabiosa var. sublucida BORB. in Vasvárai. Növény-Föld. és Flór. p. 19M.<br />
2<br />
M. GANDOGER, Flore lyonnaise p. 133.