A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
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DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATIÜNAL1IUSEUM8. 71<br />
weniger der C. jacea L. Vielleicht sind solche Stücke, wie auch HAYEK<br />
für möglich hält, manchmal als Bastarde aufzufassen. Namentlich begünstigt<br />
eine ± bedeutende Meereserhebung eine solche Vergrößerung,<br />
während gleichzeitig die Anhängsel immer tiefer schwarz werden. Solche<br />
Höhenformen, die übrigens in Annäherungen auch an tieferen Orten<br />
nicht ausgeschlossen sind, bilden die var. Candollci KOCH, deren Zugehörigkeit<br />
zu dubia durch vielfache Ubergänge zur verbreitetsten Form,<br />
nämlich vulgata an allen Orten ihres Vorkommens leicht zu konstatieren<br />
ist. Eine vollkommen analoge Form der var. rotundifolia ist die f. pseudo-<br />
Candollei. C. spathidata TEN. wurde bereits von FIORI. 1 C. brevipappa<br />
Boiss. et BEUT, von HAYEK 2 zur C. dubia resp. transalpina gestellt.<br />
C. salicifolia M. B. entspricht bei var. rotundifolia als extrem<br />
ausgebildete recurvata-Form völlig der f. Gentiiiana der rar. typica.<br />
Ihre europäische Verbreitung ist auf den fernsten Osten dieses Erdteils<br />
beschränkt, nachdem sich ihr angebliches siebenbiirgisches Vorkommen<br />
als Verwechslung mit C. indurata JANKA und C. indurata X jacea<br />
herausgestellt hat. Sicher ist sie eine geographisch gut gekennzeichnete<br />
Rasse, die aber systematisch recht wenig von der mitteleuropäischen<br />
eunigrescens abweist. Auch das Merkmal der kleineren Köpfchen, das<br />
HAYEK anführt, ist äußerst schwankend, wie auffällig großköptige :5<br />
Exemplare beweisen, welche HOHENACKER in Georgien sammelte; aus<br />
der gleichen Gegend sah ich übrigens auch kleinköpfige Stücke. Von<br />
einer ausgeprägten Art kann also keineswegs die Rede sein. Da jedoch<br />
das Vorhandensein des Pappus konstant sein dürfte, glaubte ich, sie<br />
im Gegensatz zu den wenig verschiedenen Formen vulgatior, Carniolica<br />
und pscwlo-Candollei systematisch etwas höher bewerten zu müssen.<br />
Unter den der Tracht nach typischen ramona-Formen finden sich<br />
in Frankreich Exemplare, welche durch das Zurücktreten der Anhängselfransung<br />
auffallen ; ich nannte sie /'. integrimarginata. Weil zudem<br />
ihre Anhängsel öfters etwas vergrößert sind, ist die Annahme, daß<br />
manche Stücke als C. jacea X nigrescens aufzufassen seien, nicht völlig<br />
zurückzuweisen. In einzelnen Fällen 4 wird sogar diese Deutung infolge<br />
der Standortsverhältnisse sehr wahrscheinlich. Viele ähnliche Stücke<br />
liegen in den Herbarien unter dem Namen C. Duboisü und C. gracilior<br />
(beide = C. jacea subsp. angustifolia rar. semifimbriata mh.), da diese<br />
jacea-Form oft verkleinerte Hiillschuppen zeigt. Wie also durch var.<br />
1<br />
FIORI e PAOLETTI 1. c. p. 327.<br />
2<br />
HAYEK 1. c. p. 727.<br />
3<br />
Sie erreichen an Größe fast die Köpfchen der C. scabiosa. Vgl. II. Teil<br />
sub Cent. Nr. 6(27).<br />
4<br />
Vgl. Abschnitt über G'e«