A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
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DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATIÜNAL1IUSEUM8. 171<br />
zeln abphotograpliierten Köpfchens mit der Beschreibung, wo sie als<br />
«non recourbées» angegeben sind. C. Rouyi COINCY fällt mit C. Mongol<br />
PAU zusammen, wie aus Originalen hervorgeht ; auch identifiziert PAU 1<br />
diese beiden Pflanzen. Von C. pinnata PAU kenne ich zwar keine<br />
Originaldiagnose, doch geht aus den Exsikkaten hervor, daß sie von<br />
C. Spachii Sz. BIP. nur in ganz unwesentlichen Stücken abweicht ; sie<br />
hat nur etwas kürzere Blattzipfel (ob immer?) und geringeres Indûment.<br />
Eine sichere C. Amol AMO sah außer AMO kein Botaniker, der<br />
schriftstellerisch tätig war. Am auffälligsten erscheint die Angabe des<br />
Autors über die Pappuslänge ; diese soll das Achänium vierfach übertreffen.<br />
Dem stehen folgende zwei, sich direkt widersprechende Sätze<br />
der Observatio entgegen: «De la C. Boissieri se diferencia ... en fin,<br />
el vilano es 4 veces mas largo que el akenio» und: «Akenios casi<br />
tetrágonos, 4 veces mas largos que el vilano». Ich glaube als sicher<br />
annehmen zu dürfen, daß ein Beobachtungsfehler vorliegt, wahrscheinlich<br />
durch zu junges Material verursacht. Ich gebe demgemäß in meiner<br />
Tabelle die Länge des Pappus etwa gleich der des Achäniums an. Wie<br />
wenig sichere Anhaltspunkte für die Trennung der hier zu besprechenden<br />
Pflanzenformen die Pappuslänge bietet, muß jedem auffallen, der<br />
nach WILLKOMM und LANGE Centaureen dieser Gruppe bestimmt. Zwischen<br />
C. tenuifolia DUF. und C. Boissieri I). C. ist dort sogar als Hauptunterschied<br />
angegeben, daß der Pappus bei ersterer =<br />
1 4 der Achänenhinge<br />
betragen und rötlich gefärbt sein soll, während der rein weiße<br />
Pappus der letzteren nur dem dritten Teil der Fruchtlänge gleichkommt.<br />
In DUFOUR'S Originaldiagnose der C. tenuifolia (Ann. gen. des sc. phys.<br />
Brüx. 1820, T. VII. p. 303) sowie späteren Beschreibungen ist nichts<br />
über den Pappus gesagt ; die Originaldiagnose der C. Boissieri in DE<br />
CANDOLLE'S Prodr. VII. p. 303 gibt als Länge für den Pappus Vs—V*<br />
der Fruchtlänge an. Es bleibt somit nur die Farbe ; von den vielen<br />
Exemplaren, die ich auf dieses Merkmal hier untersuchte, hatten nur<br />
wenige einen rötlichen Pappus und auch hier war die Farbe stets auf<br />
den unteren Teil der äußeren Pappushaare beschränkt. Als einziger,<br />
wirklich greifbarer Unterschied beider Pflanzen kann nur die Köpfchenform<br />
dienen, da auch der von WILLKOMM und später von HUTER als<br />
differierend angegebene Wuchs wegen der zahllosen Ubergänge von<br />
liegend zu aufrecht keine sicheren Anhaltspunkte bieten kann. DUFOUR<br />
zitiert die BARRELIER'schen Abbildungen, die offenbar gestreckte Köpfe<br />
haben; BOISSIER, der eine Varietät der tenuifolia beschreibt (Voy. bot.<br />
1<br />
J. C. PAU, Plantas de la Sierra de Aitana in Boletin d. 1. Soe. Aragon,<br />
d. Cienc. Nat. Tomo III, No. 10 (1904).