A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
94 "WILHELM GUGLER<br />
Die von FIORI aufgeführte Form latifolia der var. ensifolia unserer<br />
Art schließt sich an Bosnia ca so eng an, daß man fast versucht wäre,<br />
letztere ebenfalls zu C. Bhaetica zu ziehen. Meines Wissens wurde die<br />
genannte Form jedoch nur einmal (von PARLATORE am Iseosee) gesammelt,<br />
auch erscheint ihre Vereinigung mit der var. ensifolia, die sich<br />
gerade durch besonders schmale Blätter auszeichnet, nicht recht natürlich,<br />
so daß die Vermutung, es könnte in ihr ein Bastard mit C. jacea<br />
vorliegen, durchaus nicht unwahrscheinlich ist. Läßt man also diese<br />
Form FIORI'S bei Seite, so erscheint C. Bhaetica als eine Art, die sich<br />
durch schmale, mit verschmälerter Basis sitzende Stengelblätter, durch<br />
niedrigen Wuchs und demgemäß geringe Verzweigung sov.ie den glatten<br />
oder wenig rauhen, nie behaarten oder filzigen Stengel vom Formenkreis<br />
der C. Phrygia unterscheidet. In vieler Beziehung erinnert unsere<br />
Art an die Jacea-Gruppe, namentlich auch darin, daß in höheren Lagen<br />
die Anhängsel breiter und dunkler (bis schwarz) werden. 1 Solche Exemplare<br />
— ich nenne sie f. alpicola — kommen der recurvata-Form der<br />
C. eu-jacea var. fimbriata sehr nahe, sind jedoch von ihr sofort durch<br />
die auch bei den oberen Hüllscliuppenreihen stark verlängerten und<br />
zurückgebogenen Anhängsel sowie die viel schmälere Anhängselbasis<br />
leicht zu unterscheiden. HAYEK'S Beschreibung 2 ist wenig brauchbar,<br />
da sie nur auf die Exemplare der Umgebung Biva's und des Val<br />
Vestino — auch hier nicht einmal auf alle — paßt, namentlich was<br />
das Indûment und die als viel zu schmal angegebenen Köpfchen anlangt.<br />
Am besten stellte FIORIdie Variabilität der Art bezüglich der<br />
Blattform und des Induments fest ; er teilt folgendermaßen ein :<br />
var. (a) typica. Pflanze nicht oder nur wenig unten spinnwebig behaart ;<br />
Blätter fast oder ganz glatt, seltener (f. Tridentina)<br />
stärker rauh. [Hieher auch f. alpicola mh.].<br />
var. iß) ensifolia (BOTA als Varietät der C. Austriaca). + spinnwebigflockig.<br />
Blätter glatt, lineallanzettlich oder (f. latifolia)'<br />
1 länglichlanzettlich mit umfassender Basis.<br />
A. KERNERS Ansicht, daß unsere Pflanze C. cirrhata BCHR. exc.<br />
i. e. Fl. Germ. exc. (non exs.) heißen müsse, ist trotz der dortselbst<br />
von BEICHENRACH gegebenen, gut passenden Beschreibung durchaus nicht<br />
1<br />
Vgl. namentlich unter Nr. 20: ('.. eunigrescens var. dubia f. Candollii.<br />
- HAYEK beschreibt unsere Pflanze als C. cirrhata RCHB. (S. unten) 1. c. p. 752.<br />
:t<br />
In : FIORI et PAOLETTI, Flora Analitica d'Italia III, p. 328.<br />
4<br />
Vgl. oben über die mögliche Annahme, daß diese Pflanze einen Bastard<br />
von C. Bhaetica mit C. jacea vorstellt.