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A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

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102 "WILHELM GUGLER<br />

fernt. Hiezu kommt bei beiden das verhältnismäßig kurze Herablaufen<br />

der Stengelblätter, ein Merkmal, das sich zwar auch bei der var. adscendens<br />

der variegata findet, deren Blätter jedoch nie die Schmalheit<br />

der Lugdunensis erreichen.<br />

Allerdings sind C. m ontana und C. variegata recht nahe verwandt,<br />

doch lassen sie sich auch rein systematisch als Arten gut<br />

rechtfertigen, wenn man nicht ein einziges Kennzeichen, sondern das<br />

Zusammentreffen mehrerer in Betracht zieht. C. mont ana L. ist<br />

eine i hochwüchsige Pflanze mit kriechendem Bhizom. rasch verkahlenden,<br />

deshalb meist grünen Blättern, großen, etwas gestreckten<br />

Köpfchen mit schwarzem Anhängselrand und fast stets ebenso gefärbten<br />

Fransen, die etwa die Breite dieses Bandes erreichen : sie wächst an<br />

schattigen Orten. Dagegen ist C. variegata LAM. + niedrig, hat ein<br />

nicht oder kaum kriechendes Bhizom, bleibend filzige oder langsam<br />

verkahlende, deshalb fast stets + graue oder weiße Blätter, mittelgroße,<br />

mehr rundliche Köpfchen mit meist dunklem Anhängselrand,<br />

dessen Breite fast stets von den ganz oder doch an der Spitze helleren<br />

Fransen beträchtlich übertroffen wird ; sie wächst an sonnigen Orten. Yon<br />

noch größerer Bedeutung jedoch wie die oben gegebene Gegenüberstellung<br />

der Hauptkennzeichen sind für die Artberechtigung beider Pflanzentypen<br />

Kulturversuche, die von BECK und später von WOLF angestellt wurden.<br />

Beide ergaben eine unzweifelhafte Konstanz der Merkmale beider Pflanen.<br />

WOLF 1 erhielt zwar Zwischenformen, konnte jedoch dieselben als unzweifelhafte<br />

Bastarde feststellen ; er beschrieb sie als C. axillaris X montana<br />

= C. Barnati. BRIQUET bestritt ihre hybride Natur hauptsächlich<br />

deshalb, weil am gleichen Exemplar Köpfchen vom montana-, sowie<br />

solche vom axillaris-Typus vorkommen. Dieser Grund dürfte aber ganz<br />

hinfällig sein, da analoge Erscheinungen bei unzweifelhaften, d. h. allgemein<br />

anerkannten Bastarden anderer Gattungen durchaus nicht selten<br />

sind: ich erinnere nur an Viola- 2, und Cirsium-Bastarde. :i — Geradezu<br />

entscheidend für die Artfrage beider Pflanzenformen ist die merkwürdige<br />

Verschiedenheit ihres Vorkommens in der Schweiz. 4 indem dort C. montana<br />

an Kalk, C. variegata an Kieselgestein gebunden ist. Beide<br />

schließen sich also aus, eine Betrachtung, die auch für das benachbarte<br />

Alpengebiet gilt.<br />

1<br />

Bull. Herb. Boiss. VII. App. IV. p. 9. ff.<br />

2<br />

So vor allem bei V. canina X pumila und V. montana X arenaria.<br />

:i<br />

So z. B. : C. acaule X tuberosum; C. acaute X oteraceum : C. oleraceum X<br />

tuberosum etc.<br />

4<br />

Vgl. WOLF 1. c.

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