A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATION ALM U SEL'MS. 41<br />
Vorstehende Tabelle gibt nur die normalen Verhältnisse der drei<br />
Arten an ; es ist demnach beispielsweise nicht ausgeschlossen, daß die<br />
Anhängsel einer nigra-Form so klein sind, daß sie die Schuppen deutlich<br />
hervortreten lassen (so bei sbsp. Debeauxii LG. G.]), daß bei einer<br />
nigrescens-Form tiefschwarze, die Schuppen ganz oder fast ganz deckende<br />
Anhängsel auftreten (so bei extremen Stücken der /'. Candollei KOCH),<br />
daß bei einzelnen jVicea-Exemplaren ausnahmsweise ein + deutlicher<br />
Pappus auftritt etc. etc.<br />
Hier mag noch eine Betrachtung über das mutmaßliche phylogenetische<br />
Verhältnis der drei besprochenen Arten ihren Platz finden. Wie<br />
oben schon kurz erwähnt, weisen Häufigkeit, Verbreitung und eine auffallende<br />
Veränderlichkeit auf (l. jacea als älteste Form hin. In Frankreich,<br />
wo C. jacea und (',. nigra sowohl in großer Individuenzahl, als<br />
ausgedehnter Verbreitung und geradezu verwirrender Formverschiedenheit<br />
auftreten, scheint sich letztere Art von C. jacea abgetrennt zu<br />
haben, weiter im Osten dürfte die Abspaltung der ('.. nigrescens, erfolgt<br />
sein. Bei der Ausbreitung der mehr oder weniger konstanten Stammformen<br />
der getrennten Arten ergaben sich durch Einwirkung äußerer<br />
Verhältnisse oder vielleicht auch innerer Ursachen die Varietäten und<br />
Formen, die bei einigermaßen vollkommener geographischer Trennung<br />
dann manchmal zu Bassen wurden. So läßt sich auch das Vorkommen<br />
ganz oder doch fast identischer Formen in weit entfernten Gegenden<br />
verstehen. Derartige Theorien dürfen jedoch, meiner Meinung nach,<br />
höchstens auf einige Wahrscheinlichkeit Anspruch machen, sie können<br />
nur Erklärungsversuche sein, die von der Berechtigung, Tatsachen zu<br />
heißen, noch weit entfernt sind.<br />
Sämtliche Pflanzenformen, die bei NYMAN sowie anderen Botanikern<br />
unter dem Namen C. amara L. aufgeführt werden, gehören zu C. jacea L.,<br />
da kein einziges der angeführten Unterscheidungsmerkmale auch nur<br />
den geringsten Anspruch auf Konstanz machen kann. Weiteres siehe<br />
unter Nr. 19.<br />
18. C. dracunculifolia DUF. — Über die wahrscheinliche Artberechtigung<br />
dieser Pflanze siehe unter voriger Nummer.<br />
19. C. jacea L. — Über die Notwendigkeit der Einbeziehung der<br />
(l. amara L. unter C. jacea sowie die Abgrenzung der so erweiterten<br />
Art von C. nigrescens N. und ('.. nigra siehe unter Nr. 17.<br />
genommen, welche bei allen Formen der drei Arten ganzrandig oder nur unregelmäßig<br />
eingerissen sind ; manchmal ist bei den im übrigen sehr regelmäßig gefransten<br />
Formen auch die zweitinnerste Reihe ^ unregelmäßig geiranst, d. h.<br />
einzelne Fransen sind mit einander verschmolzen.