A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
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264 "WILHELM GUGLER<br />
49. C. scabiosa L. — Hier ist vorerst eine nomenklatorische und<br />
systematische Besprechung der auch jetzt noch oft aufgeführten Centaurea<br />
coriacea W. K. nötig. Vor allem ist der Autor unrichtig, da WHLDENOW<br />
(Sp. pl. III. p. 2296) die Pflanze zuerst beschreibt. Dies geschah auf<br />
Grund ungarischer Belege, die ihm KITAIBEL zusandte. Da er wußte, daß<br />
letzterer Forscher sie demnächst veröffentlichen wollte, fehlt WILLDENOW'S<br />
Xame hinter dem Artnamen und nach seiner Diagnose ist angeführt : Centaurea<br />
coriacea WALD ST. et KITAIB. PL rar. liung. Diejenige Lieferung des<br />
genannten Werkes nun, welche die C. coriacea enthält, erschien nach dem<br />
HI. Band der WiLLDENOw'schen Species plantarum. WALDSTEIN und KITAIBEL<br />
hätten der Sachlage nach ganz gut die Art für sich beanspruchen können,<br />
taten dies aber nicht, da sie die Priorität der WiLLDENow'sclien Beschreibung<br />
anerkannten. Sie geben also hier wörtlich die Diagnose der Spec,<br />
plant, wieder und setzen das genaue Zitat WILLDEN. Spec. pl. T. III. P. HI.<br />
p. 2296 bei. Man kann somit nur von einer C. coriacea WILLD. 1 sprechen.<br />
BORBÁS - suchte nachzuweisen, daß diese Pflanze gleich C. Saäleriana<br />
JANKA sei. Daß diese Meinung, die sich hauptsächlich auf ein Exemplar<br />
des WiLLDENOw'schen Herbars stützt, unrichtig ist, hat schon HAYEK 3<br />
nachgewiesen. Auch die Vermutung neuerer Pflanzengeographen, daß<br />
hier eine in Xordungarn für C. scabiosa vikariierende Art vorliege, entbehrt<br />
der Begründung, da stets charakterische scabiosa in denselben<br />
Gebieten die coriacea begleitet. Wie wenig sich beide unterscheiden,<br />
erkannte schon TAUSCH, der auf Grund von V ALDSTEIN'schen Originalen<br />
von ihr sagt (Flora 1829 p. 71), daß sie kaum als varietas major der<br />
C. scabiosa bemerkt zu werden verdient. Immerhin ist die Pflanze nach<br />
den Beschreibungen und nach Originalen unbedingt durch das Fehlen<br />
der Behaarung und die ± vollständige Glattheit der bei scabiosa stark<br />
rauhen Blätter auffällig. Beides ist sicher eine Folge des + schattigen<br />
Standortes, der auch eme zumeist — nicht immer — merkliche Verbreiterung<br />
der Blattzipfel bedingt. Im KITAIBEL'sehen Herbar sind nur<br />
zwei Exemplare der zu scabiosa gehörigen Bögen als C. coriacea bezeichnet<br />
und zwar eines, das mit der Abbildung und Beschreibung im<br />
WALDSTEIN-KITAIBEL'sclien Werk übereinstimmt (leider sind jedoch die<br />
Köpfchen zerstört) und ein anderes, das eine charakteristische C. Sadleriana<br />
JANEA ist. Ob diese Konfundierung 4 beider Pflanzen nomen-<br />
1<br />
Man vergleiche auch die wichtigen, aber unbeachtet gebliebenen Angaben<br />
in AITON. Hortus Kewensis (1813) p. 149.<br />
2<br />
Term. Közi. XIII. (1877) p. 54.<br />
3<br />
HAYEK 1. c. p. 628 f.<br />
4<br />
Vgl. oben über das von KITAIBEL gesammelte Exemplar der C. Sadleriana<br />
im Herbar WILLDENOW.