A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)
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96 "WILHELM GUGLER<br />
schied von der C. salicifolia M. B. (C. eunigrescens rar. rotundifolia<br />
sbvar. salicifolia), die auch durch die kürzeren und demgemäß weniger<br />
zurückgekrümmten Anhängsel von unserer Art abweicht. Tom Formenkreis<br />
der C. Phrygia ist C. indurata zumeist durch kleinere Köpfe,<br />
schmälere Blätter und den nur mittelhohen "Wuchs verschieden, von<br />
der ihr am nächsten kommenden sbsp. stenolepis ferner durch die grünen,<br />
nicht oder nur schwach behaarten Blätter. Sehr ähnlich ist ihr die<br />
C. Rhaetica MOR., doch hat C. indurata niemals glatte Blätter, ist —<br />
von Exemplaren steriler Stellen abgesehen — eine kräftigere Pflanze<br />
und zeigt vor allem eine große Neigung zum Schwinden des Pappus.<br />
JANKA, sowie später auch HAYEK geben sie als pappuslos an. Zweifellos<br />
ist dieser Zustand der normale, jedoch tindet sich an einer ziemlich<br />
großen Zahl von Exemplaren dieser Art, die ich zumeist selbst in Ungarn<br />
sammelte, ein kurzer, aber gut entwickelter Pappus, der dem von C. stenolepis<br />
oder C. salicifolia völlig gleichkommt. Ich schlage daher die<br />
Aufstellung zweier Varietäten var. epapposa und var. papposa vor. Die<br />
Farbe der Anhängsel wechselt vom lichtesten Braungelb bis zum tiefsten<br />
Schwarzbraun. Da nun besonders oft mit der dunklen Köpfchenfarbe<br />
das Vorhandensein eines Pappus zusammentrifft, läßt sich die irrtümliche<br />
Angabe vom Vorkommen der C. salicifolia L. in Ungarn leicht<br />
erklären, welches SCHUR, JANKA. A. KERNER, FREYN, SIMONKAI, BORBÁS 1<br />
(in schedis), HAYEK und andere behaupteten. BOBBÁS gab die gleiche<br />
Pflanze auch als macroptilon, HAYEK als oxylepis, gemengt mit C. indurata<br />
X jacea, aus. Schlesische Exemplare wurden von RCHB. FIL. und<br />
ROUY, ungarische von einer ganzen Reihe von Autoren, so GRISEBACH und<br />
SCHENK, SCHUR, PORCIUS, als C. microptilon G. G. bezeichnet. SCHUR<br />
versandte sie und wohl auch den Bastard mit jacea auch sicher zum<br />
Teil unter seiner pratensis, nigrescens und Vochinensis. A. KERNER vermischte<br />
unsere Art, wie von ihm revidierte Exsikkaten bezeugen, mit<br />
seiner C. spuria, d. h. dem Bastard C. stenolepis X Pannonica, respektive<br />
X jacea i. e. eu-jacea. C. spuria A. KERNER wurde deshalb auch<br />
von SIMONKAI in den ScHULTz'schen Exsikkaten und seiner Enum. fl.<br />
Transs. als Synonym zu C. indurata gestellt. Sicher ist, daß A. KERNER<br />
zuerst gewiß als C. spuria die oben bezeichneten Bastarde meinte und<br />
erst später zu ihr auch Stücke der indurata stellte ; solche Exemplare<br />
der letzteren lagen auch BORBÁS vor, als er, der übrigens die Zusammengehörigkeit<br />
mit indurata nicht erkannte, behauptete, spuria sei kein<br />
1<br />
BORBÁS bezeichnete später die ungarische *C. salicifolia» als C. nigrescens<br />
var. megalolepis (laut gütiger brieflicher Mitteilung von H. Dr. A. v. DEGEN) ; in<br />
schedis auch als C. n. var. pterolepis BORB.