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Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen

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Interkulturelle Germanistik in <strong>Göttingen</strong> 11<br />

von Interkulturalität nachgehen. Der Studiengang „Interkulturelle Germanistik/Deutsch<br />

als Fremdsprache“ beschäftigt sich dabei insbesondere mit der wissenschaftlichen<br />

Beschreibung der deutschen <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> Kultur sowie deren didaktischer<br />

Vermittlung in interkulturellen Kontexten. 1 Der internationale Studiengang<br />

„Interkulturelle Germanistik Deutschland – China (mit Doppelabschluss)“<br />

dagegen wird je zur Hälfte in <strong>Göttingen</strong> <strong>und</strong> an einer der beiden chinesischen<br />

Partnerhochschulen (Nanjing Universität/Beijing Fremdsprachenuniversität)<br />

durchgeführt, mit dem Ziel, interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> kulturelle Expertise im<br />

Hinblick auf Deutschland <strong>und</strong> China bei den Studierenden auszubilden. 2<br />

Der folgende Beitrag soll kein Projektbericht werden (davon wurden allen Beteiligten<br />

im Laufe der Projektlaufzeit sowieso zu viele abverlangt), vielmehr sollen<br />

die unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Agenten (Deutschland <strong>und</strong><br />

China) im Hinblick auf die gemeinsamen Ziele <strong>und</strong> Visionen noch einmal einer<br />

Betrachtung unterzogen werden. Denn fraglos sind hier unterschiedliche Bildungstraditionen<br />

<strong>und</strong> Lehr-/Lernkulturen aufeinander getroffen. Wenn sich trotz aller<br />

Unterschiedlichkeit perspektivisch eine plurale Einheit, eine Einheit der <strong>Vielfalt</strong><br />

abzeichnet, so haben wir uns unserem selbst gesteckten Ziel immerhin schon ein<br />

Stückchen genähert. Nichtsdestotrotz ist für jede neue Fachentwicklung eine kontinuierliche<br />

Standortbestimmung unabdingbar, welche mit einer Reflexion der<br />

historischen Ausgangslage einhergehen muss.<br />

Von Theorieschulen zu Methodenpluralismus<br />

Im europäischen Wissenschaftszusammenhang gibt es kaum ein Fach, das sich in<br />

den letzten Jahrzehnten intensiver mit sich selbst <strong>und</strong> seinen eigenen Methoden<br />

beschäftigt hat, als die Germanistik. Die zahlreichen Untersuchungen, Abhandlungen<br />

<strong>und</strong> Sammelbände zu literaturwissenschaftlichen Theorien <strong>und</strong> Methoden<br />

geben ein beredtes Zeugnis davon (vgl. u.a. Zymner 1999, 2003; Grübel 2001;<br />

Baasner 2001; Jaumann 2001). Sie dokumentieren aber auch, dass germanistische<br />

Theorien <strong>und</strong> Methoden (bislang) dazu tendierten, so genannte „Schulen“ auszubilden,<br />

<strong>und</strong> das bedeutete: Wer sich der einen „Schule“ zugehörig fühlte, schloss in<br />

der Regel andere Schulen aus. Wer sich beispielsweise einem sozialgeschichtlichen<br />

Ansatz verschrieb, arbeitete nicht diskursanalytisch oder rezeptionstheoretisch,<br />

<strong>und</strong> auch feministische Theorien waren dann nicht vorgesehen. So gesehen war<br />

der Methodenstreit innerhalb der Germanistik fester Bestandteil der wissenschaftlichen<br />

Auseinandersetzung (Benthien/Velten 2002: 7).<br />

1 Detaillierte Informationen s. http://www.uni-goettingen.de/de/49760.html<br />

2 Insgesamt werden jährlich maximal zwanzig Studierende aus beiden Ländern ausgewählt (10 <strong>Göttingen</strong>,<br />

5 Nanjing, 5 Beijing), um dadurch von vorneherein eine deutsch-chinesische Lehr- <strong>und</strong> Lernsituation<br />

zu schaffen. Weitere Informationen zu diesem Studiengang s. http://www.unigoettingen.de/de/75539.html

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