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Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen

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Sneschana Kosarekova-Ivanova<br />

nichts. Nach Vermutungen der Ermittler soll er sie an ihrer Arbeitsstelle oder am<br />

Lehrlingshaus abgepasst <strong>und</strong> gezwungen haben, an den Wochenenden nach Hause zu<br />

kommen – um seine perversen Wünsche zu erfüllen.<br />

Innenansichten: Das Verlies von Amstetten (Fotostrecke – 3 Bilder)<br />

In der Nacht zum 29. August 1984 soll Fritzl die schlafende Elisabeth geweckt <strong>und</strong> sie in<br />

den Keller gezerrt haben. Zunächst verging er sich wie so oft an ihr, dann betäubte er sie mit<br />

Äther <strong>und</strong> kettete sie mit Handschellen an eine Eisenstange.<br />

Inwieweit das Verlies damals ausgebaut war, steht noch nicht fest. Nur, dass Elisabeths<br />

Hilferufe schon damals nicht nach außen drangen. Hilflos war sie ihrem sexsüchtigen<br />

Vater ausgeliefert. Tagelang soll sie gefesselt in der Dunkelheit ausgeharrt haben. Der Beginn<br />

eines menschenunwürdigen Lebens in Gefangenschaft, in dessen Verlauf sie sieben Kinder zur<br />

Welt brachte.<br />

Welches Kind im Verlies dahinvegetieren musste <strong>und</strong> welches in seinem Haus<br />

aufwachsen durfte, entschied Josef Fritzl eigenmächtig. Im Verhör soll er gesagt haben, die<br />

Auswahl sei davon abhängig gewesen, in welchem Ges<strong>und</strong>heitszustand sich die<br />

Kleinen befanden <strong>und</strong> ob sie „Schreikinder“ waren. „Die haben mir manchmal unten im<br />

Keller zu viel geschrien.“<br />

Damit kein Laut an die Außenwelt dringen konnte, verkleidete Fritzl – den ein Bekannter<br />

als „begnadeten Handwerker“ beschrieb – die Wände des Verlieses mit<br />

Dämmmaterial. „Wir haben unglaubliche Lärm-Tests im Keller gemacht“, sagte der Franz<br />

Polzer, Chef des niederösterreichischen LKA. „Das Verlies war so isoliert – da drang<br />

kein Laut nach außen.“

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