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Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen

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Chinabilder in deutschen Medien 237<br />

Was fremd ist, ist gefährlich.<br />

Tendenz zur Konstruktion aus der<br />

negativen Perspektive<br />

­0�N=(prognostizierte) Interessen<br />

minus (Unterschied) der<br />

Wertvorstellung� +0<br />

Abbildung 2: Interaktion zwischen Faktoren „Interessen“ <strong>und</strong> „Wertvorstellungen“<br />

beim Konstruieren des jeweiligen Chinabildes<br />

Abbildung 2 zeigt die Interaktion beider Faktoren. Wenn der Wert der möglichen<br />

Interessen unter Null ist, halten die Subjekte China für einen Bedrohungsfaktor<br />

ihrer Welt (Bedrohung der Staatsinteressen oder individueller Interessen) <strong>und</strong> konstruieren<br />

daher ein negatives Chinabild. Wenn der Wert der Interessen über Null<br />

ist, schenken die Subjekte dem Faktor „Interessen“ mehr Gewicht beim Abwägen<br />

von Interessen <strong>und</strong> Wertvorstellungen <strong>und</strong> konstruieren ein positives Chinabild.<br />

Die Gruppen, die dazwischen stehen, nämlich diejenigen, die weder Interessen im<br />

Kontakt zu China noch eine Bedrohung in China sehen, pendeln eher in die Richtung<br />

der Halbleer-Partie. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens, weil die Mitglieder<br />

dieser Gruppen ihre Informationen über China fast nur aus den deutschen Medien<br />

<strong>und</strong> von der Regierung beziehen <strong>und</strong> daher stark beeinflusst sind von dem durch<br />

die Medien <strong>und</strong> die Regierung konstruierten negativen Chinabild. In diesem Sinne<br />

kann man davon sprechen, dass das Chinabild der Medien <strong>und</strong> der Regierung diese<br />

Gruppen bei der Konstruktion ihres Chinabildes stark beeinflusst. Zweitens, weil<br />

Deutschland ein Land ist, das nach Hofstede von starker Sicherheitsvermeidung<br />

geprägt ist (vgl. Hofstede 2006). Nach dem Prinzip der Sicherheitsvermeidung<br />

wird Fremdes als Bedrohung betrachtet, <strong>und</strong> dies geschieht in Deutschland in starkem<br />

Maße. Wenn in der Korrelation weder der Faktor „Interessen“ noch „Wertvorstellungen“<br />

eine dominierende Stelle belegen kann, wirkt der riesige kulturelle<br />

Unterschied zwischen China <strong>und</strong> Deutschland als fremd <strong>und</strong> lenkt die Konstruktion<br />

der Subjekte in die negative Richtung (siehe Abbildung 2).

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