Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
204<br />
Sneschana Kosarekova-Ivanova<br />
werden. Zum Zwecke einer besseren Anschaulichkeit werden sie dem allgemeinen<br />
Schema der Kommunikation zugeordnet.<br />
Autor Text Kanal der Übertragung<br />
der Botschaft<br />
Persönlichkeit Textsorte,<br />
Thema/Sachverhalt<br />
Medium, typographische<br />
Gestaltung<br />
Rezipienten<br />
Persönlichkeit des<br />
Lesers, Situation, Erwartungshaltung,Betroffenheit,<br />
Vorwissen,<br />
subjektive Wahrnehmung<br />
Als erstes ist das Medium selbst anzuführen – einerseits spielt die Art des Mediums<br />
eine Rolle – die mannigfaltigen <strong>und</strong> sehr unterschiedlichen Potenzen des Emotionsausdrucks<br />
bei Printmedien, elektronischen Medien oder Internet. 6 Andererseits<br />
ist es wichtig, um welches Medium konkret es sich handelt – ob z. B. ein seriöses<br />
Blatt wie der Spiegel, die Zeit, die Abendzeitung, die FAZ oder aber ein Vertreter<br />
der Regenbogenpresse vorliegt, denn davon hängt in einem wesentlichen Grade<br />
ab, wie ein <strong>und</strong> dasselbe Ereignis dargestellt wird <strong>und</strong> wie emotionell diese Darstellung<br />
sein sollte/könnte.<br />
Der Sachverhalt oder das Thema, das behandelt wird, spielt ebenso eine wichtige<br />
Rolle zur Emotionalisierung des konkreten Artikels. Denn es könnte um etwas<br />
Emotionsträchtigeres gehen, um etwas, was die Mehrheit der potentiellen Leser<br />
betrifft <strong>und</strong> (viele) Emotionen bei ihnen hervorrufen kann, wie z. B. ein Nationalsieg<br />
im Sportbereich, Angst vor Pandemien (Schweinegrippe), die Wirtschaftslage<br />
u.v.a.m. Dagegen könnte es sich aber auch um etwas vermeintlich Uninteressantes<br />
handeln, oder um etwas, was nur eine begrenzte Anzahl von Lesern betrifft <strong>und</strong><br />
daher vom breiten Publikum als nicht (besonders) emotionell wahrgenommen<br />
wird. Je nach der konkreten Textsorte, in der dieser Sachverhalt geschildert wird,<br />
kann man ebenso einen verschiedenen Grad an Emotionalität erzielen. Denken wir<br />
an die textsortenspezifischen Merkmale eines Berichts, einer Meldung, eines<br />
Kommentars, eines Leitartikels, eines Leserbriefs usw. Von wesentlichem Belang<br />
ist hier auch die Frage, ob diese Textsorte vorgegeben/vorbestimmt wird oder<br />
vom konkreten Autor freiwillig gewählt werden kann. Somit wurde auch der nächste<br />
Faktor genannt. Denn die Persönlichkeit des Autors <strong>und</strong> die Art <strong>und</strong> Weise, wie er<br />
das Pressematerial gestaltet, können eine sehr aussagekräftige <strong>und</strong> daher emotionelle<br />
oder aber sachliche <strong>und</strong> neutrale Wirkung haben. Natürlich ist an dieser Stelle<br />
6 Des Weiteren werden im Rahmen der vorliegenden Untersuchung lediglich die Printmedien in<br />
Betracht gezogen.