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Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen

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Zhou Haixia<br />

der gut mit dem Dalai Lama befre<strong>und</strong>et ist, meinte, dass es rational für die chinesische<br />

Regierung sei, den Dialog mit Dalai Lama fortzusetzen (Die Zeit 20 (8. Mai<br />

2008)). Er warf eben dem IOC damit vor, dass es zu wenig versuche, auf China<br />

wegen der Menschenrechtslage Druck auszuüben.<br />

Außenminister <strong>und</strong> Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier <strong>und</strong> andere Führungspersönlichkeiten<br />

vom Realo-Flügel hatten mit Blick auf Tibet eine klare Position:<br />

auf keinen Fall die Chinesen provozieren (Die Zeit 21 (15. Mai 2008)). Besser<br />

sei es, so Steinmeier, Veränderungen durch geschickte Diplomatie zu erreichen<br />

(ebd.). Während der Empfang des Dalai Lama durch Merkel zu Verstimmungen<br />

chinesisch-<strong>deutscher</strong> Beziehungen führte, versuchte Steinmeier mit vollem Einsatz,<br />

die bilateralen Beziehungen wieder zu aktivieren <strong>und</strong> zu normalisieren. In seinen<br />

Augen sind die Staatsinteressen Deutschlands wichtiger als der ideologische Unterschied<br />

zwischen den beiden Ländern. Ex-B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Schmidt meinte,<br />

dass „hinter der Welle der antichinesischen Protesten <strong>und</strong> Propaganda sich idealistische<br />

Motive mit Antikommunismus <strong>und</strong> mit Angst vor dem aufstrebenden Konkurrenten<br />

China mischen. Wer von außen sich an solcher Zuspitzung beteiligt, der<br />

verkennt die Vitalität Chinas <strong>und</strong> sein künftiges wirtschaftliches <strong>und</strong> politisches<br />

Gewicht in der Welt.“ Daher riet er der deutschen Regierung Abstand <strong>und</strong> Respekt<br />

vor China an (ebd.). Der ehemalige B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder behauptete,<br />

„dass wir China zur Bewältigung der großen internationalen Herausforderungen<br />

brauchen. Herausforderungen wie zum Beispiel der Klimawandel, die Energiesicherheit,<br />

die unkontrollierte Migration, die Bekämpfung des Terrorismus oder die<br />

Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen können nur mit <strong>und</strong> nicht gegen<br />

China gemeistert werden.“ (Die Zeit 30 (17. Juli 2008)). Laut Schröder sei es das<br />

einzig Richtige im Umgang mit China, für die enge Einbindung Chinas in die<br />

Weltordnung zu werben <strong>und</strong> zu arbeiten.<br />

Realos <strong>und</strong> Idealisten als zwei Lager innerhalb von SPD<br />

Wieczorek-Zeul traf sich mit dem Dalai Lama <strong>und</strong> verursachte dadurch heftige<br />

Debatte in der SPD. Die Realos, mit Außenminister Steinmeier als Vertreter, betonten<br />

die sozialdemokratische China-Politik <strong>und</strong> die Staatsinteressen in gut entwickelten<br />

Beziehungen zu China <strong>und</strong> wollten China auf keinen Fall provozieren. Der<br />

Idealisten-Flügel betonte hingegen die deutschen Wertvorstellungen. Er verstand<br />

die SPD als „Partei der Menschenrechte“ (Der Spiegel 21 (19. Mai 2008)) <strong>und</strong> soviel<br />

Sanftmut vom Steinmeier-Lager gegenüber „Diktoren“ ging ihm zu weit (ebd.).<br />

Unklare Linie in Tibetpolitik der SPD VS eindeutige Einsetzung für Tibet von der CDU<br />

Während innerhalb der SPD die Linie in der Tibetpolitik unklar war, bestand die<br />

CDU eindeutig darauf, den Dialog mit Tibet fortzusetzen <strong>und</strong> sich weiter für Tibet<br />

einzusetzen.

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