Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
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Interkulturelle Germanistik in <strong>Göttingen</strong> 17<br />
schaft <strong>und</strong> Bildung 2009/10 4 eröffnet mit dem Ziel, v. a. die gemeinsame Graduiertenausbildung<br />
beider Länder voranzutreiben. Bereits 2008 hat die Universität<br />
<strong>Göttingen</strong> in Nanjing ein Repräsentanzbüro eingerichtet, das insbesondere die<br />
deutsch-chinesische Hochschulkooperation verstärken <strong>und</strong> intensivieren soll, ein<br />
Unterfangen, das durch die regelmäßig stattfindenden „Deutsch-chinesischen<br />
hochschulpolitischen Strategiegespräche“ 5 ebenfalls unterstützt wird. 2005 wurde<br />
gemeinsam mit der Universität Nanjing das Deutsch-chinesische Institut für Interkulturelle<br />
Germanistik <strong>und</strong> Kulturvergleich gegründet, 6 die Zahl von Auslandstudierenden<br />
wächst wie auch die internationalen Austauschprogramme. In allen Fällen<br />
geht es darum, Gr<strong>und</strong>lagen für international vernetzte <strong>und</strong> interdisziplinär arbeitende<br />
Forschergruppen, Studiengänge <strong>und</strong> Wissenschaftszentren zu schaffen.<br />
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Aufschwung einer interkulturellen<br />
Germanistik zum einen im Hinblick auf die Veränderung der europäischen<br />
Gesellschaften als zunehmende Zuwanderungsgesellschaften zu sehen ist bzw. vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> der Modernisierungsbestrebungen der chinesischen Regierung,<br />
international anzuschließen. Zum anderen liegt dem Aufschwung einer interkulturellen<br />
Germanistik auf beiden Seiten ein bildungspolitischer Internationalisierungsschub<br />
zugr<strong>und</strong>e, der auf die wirtschaftliche <strong>und</strong> wissenschaftliche Globalisierung<br />
<strong>und</strong> einen veränderten Arbeitsmarkt reagiert.<br />
Zur Institutionalisierung interkultureller Germanistik<br />
Interkulturelle Germanistik an deutschen <strong>und</strong> chinesischen Hochschulen<br />
Paradigmenwechsel sind nicht nur erkennbar als Neuerung in Forschung <strong>und</strong> Lehre,<br />
sondern – <strong>und</strong> vor allem – in ihrer Institutionalisierung: der Vergabe von Fördermitteln,<br />
der Schaffung von Publikationsorganen, dem Abhalten von Konferenzen<br />
<strong>und</strong> Tagungen, der Einrichtung von Forschungsschwerpunkten, Studiengängen,<br />
Lehrstühlen, Fachverbänden <strong>und</strong> so weiter.<br />
Ich möchte hier nicht die deutsche Entwicklung nachzeichnen, sondern mich<br />
nur auf <strong>Göttingen</strong> beziehen. 2004 wurde an der Universität <strong>Göttingen</strong> die mittlerweile<br />
deutschlandweit größte Abteilung Interkulturelle Germanistik mit inzwischen<br />
zwei Masterstudiengängen – Master Interkulturelle Germanistik/DaF sowie dem Master<br />
Interkulturelle Germanistik Deutschland – China (mit Doppelabschluss) – etabliert, der<br />
4 Siehe dazu http://www.deutsch-chinesisches-jahr-2009-2010.de/<br />
5 Seit 2004 wird die hochschulpolitische Zusammenarbeit zwischen dem BMBF <strong>und</strong> dem chinesischen<br />
Bildungsministerium (MoE) in jährlichen bildungspolitischen Strategiegesprächen definiert.<br />
Strategisches Ziel der Kooperation ist die Entwicklung gemeinsamer Studiengänge bis hin zur Entwicklung<br />
gemeinsamer Bildungsstandards. Die zwischen BMBF <strong>und</strong> MoE vereinbarten <strong>und</strong> über<br />
Anschubfinanzierungen unterstützten Projekte beschränken sich auf Modellvorhaben. Das Göttinger<br />
Asia-Link-Projekt, im Rahmen dessen der Masterstudiengang „Interkulturelle Germanistik Deutschland<br />
– China“ entwickelt wurde, wurde vom BMBF ebenfalls finanziell unterstützt.<br />
6 Weitere Informationen vgl. http://www.uni-goettingen.de/de/21867.html