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Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen

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Der Übersetzungsunterricht 61<br />

in den Illustrationsbeispielen für das Paar Bulgarisch – Deutsch: Angesichts der<br />

Ähnlichkeit in Bezug auf die Reflexivität von Verben wie sich waschen, sich anziehen –<br />

��� ��, ������� �� überrascht die ausbleibende Korrespondenz in Fällen wie ���� ��,<br />

������ �� – lachen, zurückkehren <strong>und</strong> sich beeilen, sich hinsetzen – ������, �����.<br />

Die Perspektivität einer Äußerung kann unter Umständen auch abweichend<br />

sein, vgl. Mir gefällt das. (subjektlos) – ���� �� �������, aber auch �� �������� ����<br />

(subjekt-/agensbezogen).<br />

Der „mehr wissende“ <strong>und</strong> „objektive“, gegenüber dem Auftraggeber loyale<br />

Übersetzer eignet sich das notwendige Wissen im Laufe der Zeit an. Der Übersetzungsunterricht<br />

kann diesen Prozess optimieren <strong>und</strong> die Lerner auf die reale Praxis<br />

vorbereiten. Deshalb erscheint es äußerst wichtig, diesen potenziellen Gefahren im<br />

Übersetzungsunterricht zu begegnen. Von den heutigen Übersetzern <strong>und</strong> Dolmetschern<br />

erwartet man, in Anlehnung an Nord (1999: 74):<br />

- Wissen (gespeichertes allseitiges Wissen als Komponente der Allgemeinbildung<br />

einer Person, aber auch Sprachwissen, Fachwissen, Kulturwissen);<br />

- Fertigkeiten (erworbene Kompetenzen wie Kenntnis <strong>und</strong> Einsatz verschiedener<br />

Umsetzungsverfahren, Recherchierkompetenz etc., die in der<br />

(Unterrichts-) Praxis angeeignet werden);<br />

- Fähigkeiten (der Person innewohnende Eigenschaften wie Mut, Entscheidungen<br />

zu treffen, die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen, Verantwortung<br />

zu übernehmen etc., die die Eignung zum Sprachmittlerberuf ausmachen).<br />

Die Didaktik hat längst den Schritt zur Präzisierung der notwendigen Kompetenzen<br />

getan (vgl. Wilss 1996; Nord 1999, Snell-Hornby et al. 1999; Kautz 2002 u.a.).<br />

Schon längst weiß man Bescheid über die notwendigen Basiskompetenzen wie:<br />

- Sprachkompetenz (Muttersprachen- <strong>und</strong> Fremdsprachenkompetenz)<br />

- Fach- <strong>und</strong> Sachkompetenz<br />

- Recherchierkompetenz<br />

- operationale Kompetenz (Kenntnis der Vollzugsarten <strong>und</strong> Verfahren)<br />

- kommunikative Kompetenz<br />

- Kulturkompetenz<br />

- berufliche Kompetenz 11<br />

Jede dieser Teilkompetenzen kann von entscheidender Bedeutung sein <strong>und</strong> darf im<br />

Unterrichtsprozess nicht vernachlässigt werden. Das Herausgreifen der Kultur-<br />

11 Die zuletzt genannte Kompetenz bezieht sich auf die Kenntnis der Bedingungen, unter denen eine<br />

sprachmittlerische Tätigkeit ausgeübt werden kann. Es handelt sich z. B. um Fragen wie: Wie schließt<br />

man Verträge ab? Was ist Berufs-Ethos? etc.

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