Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
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Drama im Klassenzimmer<br />
Alexandra Hensel<br />
Das Drama im Klassenzimmer ist vielleicht dem einen oder anderen in einem eher<br />
negativen Zusammenhang noch gegenwärtig. Doch hier wollen wir uns mit dem<br />
Theaterspiel im Unterricht <strong>und</strong> speziell im Fremdsprachenunterricht beschäftigen.<br />
In England, wo man sich schon länger mit Theater im Unterricht befasst, fand sich<br />
dafür der Begriff Drama in Education. Im Deutschen fand sich dafür das Pendant<br />
Dramapädagogik. Theater bedeutet generell szenische Darstellung als künstlerische<br />
Kommunikation zwischen Schauspieler <strong>und</strong> Zuschauer. Körper-<strong>Sprache</strong>-Raum<br />
bilden eine Einheit. In der Dramapädagogik steht der Lernprozess der Akteure im<br />
Mittelpunkt, also ein ganzheitliches Lernen durch Erfahren <strong>und</strong> Erleben. In der<br />
Regel kommt es hier nicht zu einer Aufführung. Diesen Anspruch findet man in<br />
der Theaterpädagogik, um noch einen dritten wichtigen Begriff anzureißen. Theaterpädagogik<br />
beschäftigt sich auch mit dem Lernprozess im Allgemeinen, aber immer<br />
mit einem ästhetisch-künstlerischen Schwerpunkt <strong>und</strong> einem Endprodukt.<br />
Ich werde im Weiteren vom Theaterspiel sprechen, denn zum einen steht die<br />
Deutsche <strong>Sprache</strong> im Mittelpunkt meines Kurses, also der Lernprozess, aber zum<br />
andern gibt es stets am Ende eine kleine Werkschau, also eine kurze Aufführung,<br />
die die Arbeit des Kurses vermitteln soll. Die Werkschau setzt sich demzufolge aus<br />
Übungen <strong>und</strong> Geschichten aus dem Kurs zusammen. Es gibt keine Textvorgabe,<br />
sondern nur eine Szenenstruktur, d. h., es gibt einen festen Plan für die Spieler, der<br />
die Szenenabfolge festlegt. Dieser freie Umgang mit <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> Spiel schon in<br />
den Proben <strong>und</strong> schließlich bei der Werkschau stellt natürlich eine hohe Herausforderung<br />
für die Teilnehmer dar, aber durch diesen freien Umgang wird besonders<br />
viel <strong>und</strong> auch spontan gesprochen <strong>und</strong> die Identifikation mit dem Stück ist<br />
sehr hoch. Dadurch also, dass die Teilnehmer das Stück vorantreiben <strong>und</strong> beein-