Kulturelle Vielfalt deutscher Literatur, Sprache und ... - SUB Göttingen
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28 George Massok<br />
Neben den staatlichen Universitäten existieren auch etliche private Universitäten<br />
<strong>und</strong> Hochschulen in Kamerun, an denen kein Studiengang Germanistik angeboten<br />
wird.<br />
Lehrangebote <strong>und</strong> Abschlüsse<br />
Im Zuge des Bologna-Prozesses, dessen Ziele ganz im Zeichen der Professionalisierung<br />
der Hochschullehre stehen, befinden sich auch die kamerunischen Hochschulen<br />
seit dem Beginn des akademischen Jahres 2007 in einem tiefen Umbruch<br />
(Einführung des LMD-Systems [Licence - Maitrise - Doctorat]). Im Unterschied zu<br />
deutschen Studierenden, die ihr Studium in Semestern zählen, zählen kamerunische<br />
Studierende – nach französischem Muster – ihr Studium in akademischen<br />
Jahren. So gesehen dauert das Studium der Germanistik bzw. des Faches Deutsch<br />
als Fremdsprachenphilologie an kamerunischen Hochschulen in der Regel drei<br />
bzw. fünf Jahre, denn es besteht aus einem dreijährigen Licence-Studiengang (Bachelor)<br />
<strong>und</strong> einem zwei Jahre umfassenden Master-Studiengang.<br />
Der Licence- bzw. Bachelor-Studiengang ist so organisiert, dass Germanistik-<br />
Studierende einen breiten Überblick über die Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>und</strong> -probleme der<br />
<strong>Literatur</strong>- <strong>und</strong> Sprachwissenschaft, der Landesk<strong>und</strong>e (deutsche Geschichte, Politik,<br />
Wirtschaft usw.) erhalten. So können sie im Master-Studiengang aus dem vielfältigen<br />
Angebot der Germanistik eigene Schwerpunkte setzen, ohne aber die drei<br />
Pfeiler zu vernachlässigen. Parallel dazu <strong>und</strong> für den Erwerb einer kommunikativen<br />
Kompetenz begleiten sprachpraktische Übungen (Textverständnis, Textproduktion,<br />
Übersetzen, Dolmetschen usw.) Studierende während ihres gesamten<br />
Studiums.<br />
Zusätzlich zu den eben erwähnten Lehrveranstaltungen müssen angehende<br />
Deutschlehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer der Écoles Normales Supérieures Seminare aus<br />
dem Modul ‚Methodik <strong>und</strong> Didaktik Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache‘ besuchen<br />
sowie ein mindestens sechsmonatiges Praktikum (meistens in der Endphase<br />
des Studiums) an einem Gymnasium absolvieren. Diese erste Phase des Studiums<br />
wird mit einer Lincence en Allemand (für Universitätsabsolventen) bzw. mit einem<br />
DIPES I 3 (für Absolventen der École Normale Supérieure) abgeschlossen.<br />
Der Master- bzw. DIPES II-Studiengang baut auf dem in dem Licence- bzw.<br />
Bachelor- <strong>und</strong> DIPES I-Studiengang nachgewiesenen Gr<strong>und</strong>lagenwissen auf. Er<br />
ermöglicht exemplarische Vertiefungen in ausgewählten Bereichen bzw. Schwerpunkten<br />
(<strong>Literatur</strong>- <strong>und</strong> Sprachwissenschaft oder Landesk<strong>und</strong>e) durch das Studium<br />
mehrerer Vertiefungsmodule.<br />
Wie schon im Licence- bzw. Bachelor-Studiengang müssen angehende<br />
Deutschlehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer der Écoles Normales Supérieures zusätzlich Ver-<br />
3 Die französischen Abkürzungen DIPES I <strong>und</strong> DIPES II stehen für Diplôme des Professeurs de<br />
l'enseignement Secondaire 1 er bzw. 2 e grade. Sie würden im deutschen Hochschulsystem respektive<br />
etwa dem Ersten bzw. dem Zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien entsprechen.