Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe
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gebildet. Ebenfalls relativ häufig sind Mittelbaumitarbeitende in der Studienberatung, in der Forschungsförderung<br />
und Koordination anzutreffen sowie als Assistenzen für Fachhochschulrat bzw.<br />
Beirat oder Direktorium. Auffallend ist die hohe Anzahl von Befragten, die die Rubrik „Anderes“ genutzt<br />
haben, die also eine Stabsfunktion in einem in der Auswahl nicht aufgeführten Feld haben. Darunter<br />
geben fünf Personen an, Changeprozesse mitzugestalten, Projektmanagementfunktionen zu<br />
haben oder in der strategischen Planung der <strong>Hochschule</strong> mitzuwirken. Vier Personen arbeiten im Bereich<br />
der IT. Weitere Nennungen entfallen auf die Finanzen, die Betreuung von Publikationen oder die<br />
Betreuung der Alumni.<br />
Vergleicht man die Aufgabengebiete derjenigen, die schwerpunktmässig in einer Stabsfunktion tätig<br />
sind, mit allen Befragten, die eine Stabsfunktion ausüben, so zeigen sich auf den ersten Blick anteilmässig<br />
in etwa die gleichen Häufigkeiten. Die vorhandenen Differenzen deuten jedoch darauf hin,<br />
dass einige Aufgabengebiete oftmals mit anderen kombiniert werden und andere eher von spezialisierten<br />
Personen übernommen werden:<br />
Die Felder Marketing, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Organisationsmanagement und<br />
Konzeptentwicklung sowohl in der Ausbildung als auch in der Weiterbildung und im Bereich Dienstleistungen<br />
und Beratung dürften am häufigsten in Kombination mit anderen Tätigkeiten ausgeübt werden.<br />
Eine Tendenz in diese Richtung ist auch bei der Studienberatung, der Studierenden-/Dozierendenmobilität<br />
sowie in den Bereichen Internationales und Gleichstellung/Diversity Management zu beobachten.<br />
Eine Assistenztätigkeit für Fachhochschulrat, Beirat oder Direktorium dürfte eher selten mit<br />
anderen Funktionen kombiniert werden.<br />
Mehrfachnennungen, die darauf hindeuten, dass verschiedene Stabsfunktionen bei Anstellungen miteinander<br />
kombiniert werden, gibt es generell in grosser Zahl (vgl. das Total der Nennungen in Tab.<br />
11). Interessant ist, dass die Kombination von mehreren Stabsfunktionen bei denjenigen Befragten,<br />
die Stabsfunktionen neben dem Einsatz in einem anderen Leistungsbereich übernehmen, deutlich<br />
häufiger ist. Es gibt hier also eine ganze Gruppe von Personen, die als „Allrounder“ tätig sind und ihre<br />
Arbeit in Forschung und Entwicklung, Dienstleistungen und Beratung oder Ausbildung gleich mit mehreren<br />
Stabsfunktionen kombinieren.<br />
In Bezug auf die Bildung eines eigentlichen „Third Space“ ist interessant, ob sich die Befragten, welche<br />
mit einem Schwerpunkt in einer Stabsfunktion tätig sind, in Bezug auf demografische Merkmale<br />
oder Anstellungssituation von den übrigen Mittelbaumitarbeitenden unterscheiden. Auffallend ist hier<br />
die deutliche Übervertretung von Frauen: Während sich unter den Befragten, die einen anderen Arbeitsschwerpunkt<br />
haben, lediglich gut 40% Frauen finden, sind es unter den Stabsmitarbeitenden fast<br />
70%. Dies stützt die aktuell diskutierte These, wonach sich das Wissenschaftsmanagement zu einem<br />
speziell weiblichen Laufbahnpfad in <strong>Hochschule</strong>n entwickeln könnte (vgl. die Beiträge im 1. Teil der<br />
Publikation von Blättel-Mink, Franzke & Wolde, 2011).<br />
Eine weitere Differenz ist in Bezug auf das Durchschnittsalter zu finden, die bei der Gruppe der Mittelbaumitarbeitenden<br />
mit einem Schwerpunkt in einer Stabsfunktion signifikant höher ist, als bei den<br />
übrigen Teilnehmenden der Studie: Bei den Mitarbeitenden in Stabsfunktionen beträgt es 35.5 Jahre<br />
und bei den übrigen Mittelbaumitarbeitenden 34 Jahre. Dabei ist v.a. die Gruppe derjenigen, die 30<br />
Jahre und jünger sind, mit rund 24.5% unter den Stabsmitarbeitenden deutlich seltener vertreten als<br />
bei den übrigen. Dort beträgt ihr Anteil rund 35%. Die Gruppe der 31-40-Jährigen hingegen ist unter<br />
den Stabsmitarbeitenden mit rund 47.5% stärker vertreten als unter den übrigen Mitarbeitenden. Ihr<br />
Anteil beträgt dort 43%. In den weiteren Altersgruppen sind die Unterschiede nicht mehr sehr gross.<br />
Bezüglich des durchschnittlichen Beschäftigungsgrads und des Anstellungsverhältnisses (befristet/unbefristet)<br />
sind keine massgeblichen Differenzen vorhanden, ebenso in Bezug auf die bisherige<br />
Anstellungsdauer nicht.<br />
Beim Qualifikationshintergrund zeigt sich nur ein signifikanter Unterschied in Bezug auf Master- oder<br />
Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 115