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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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Publikationen betrifft – eine wichtige Arbeit, die oftmals kaum über Arbeitszeit abgedeckt werden<br />

kann, da sonst der Selbstfinanzierungsgrad zu klein wird. Weiter sind die Saläre der Mittelbaumitarbeitenden<br />

an den Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n, die nicht in einer speziellen Personalkategorie<br />

von Doktorierenden angestellt sind, für das Erreichen des notwendigen Selbstfinanzierungsgrades<br />

in der Forschung im Vergleich zu den entsprechenden Personalkategorien an den Universitäten<br />

oftmals zu hoch. Dies erschwert die Nachwuchsförderung zusätzlich. Eine weitere Auswirkung<br />

der Finanzierungsvorgaben ist eine sehr vorsichtige Anstellungspolitik, die sich in sehr vielen<br />

kurzfristigen Verträgen und multiplen Vertragsverlängerungen zeigt. Es besteht ein Spannungsverhältnis<br />

zwischen den Finanzierungsvorgaben und dem Etablieren eines kontinuierlichen Kompetenzaufbaus<br />

in den <strong>Hochschule</strong>n bzw. auch individuell genügend abgesicherten Anstellungssituationen.<br />

Grosse und seit 2004 stabile Fachbereichsunterschiede – Anforderung an eine sinnvolle Rahmensteuerung<br />

Die Situation des Mittelbaus in den verschiedenen Fachbereichen ist in einigen Aspekten zum Teil<br />

sehr unterschiedlich. Das war auch bereits 2004 so. Es fand also durch die <strong>Hochschule</strong>ntwicklung der<br />

letzten Jahre und die zunehmende Etablierung der neuen Hochschultypen kein Prozess der Angleichung<br />

statt. Vergegenwärtigt man sich die unterschiedlichen Arbeitsmärkte und die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten der Abnehmerfelder der verschiedenen Fachbereiche in Zusammenhang mit der starken<br />

Bezogenheit der <strong>Hochschule</strong>n auf verschiedene Berufsfelder, so verwundert dies nicht.<br />

Wichtig ist, dass die Hochschulsteuerung dies berücksichtigt. Dabei stellt sich die Frage, auf welcher<br />

Systemebene Regelungen mit welchem Konkretisierungsgrad angesetzt werden. So muss zum Beispiel<br />

sehr genau geprüft werden, inwieweit Vorgaben in Bezug auf den Selbstfinanzierungsgrad von<br />

Leistungen über verschiedene Fachbereiche hinweg für gesamte Fachhochschulen zweckmässig sind<br />

oder inwieweit übergreifende Vorgaben im Bereich der Nachwuchsförderung überhaupt Sinn machen.<br />

– Gefragt ist eine sinnvolle Rahmensteuerung, welche es den einzelnen <strong>Hochschule</strong>n ermöglicht, die<br />

spezifischen Bedingungen der verschiedenen Berufsfelder und Arbeitsmärkte zu berücksichtigen.<br />

Verschärfung der Konkurrenz um qualifizierten Nachwuchs – Anforderungen an Personalmarketing<br />

und Kommunikation<br />

Die Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs über den Mittelbau wird künftig eine der zentralen<br />

Herausforderungen für die Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n darstellen. Zum einen<br />

zieht die Befristung vieler Mittelbaustellen sowie die Anforderung des doppelten Kompetenzerwerbs in<br />

Praxis und Wissenschaft im Hinblick auf eine Dozierendenlaufbahn zwangsläufig eine erhöhte Fluktuation<br />

im Bereich des Mittelbaus nach sich. Zum anderen wird aufgrund des demografischen Wandels<br />

eine Verknappung junger qualifizierter Nachwuchskräfte auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten sein (vgl.<br />

Zölch, Mücke, Graf & Schilling, 2009). Nicht unwahrscheinlich ist zudem, dass es auch aufgrund des<br />

Konkurrenzdrucks mit Universitäten im Bereich der Forschung aus Kostengründen zu einer Verschiebung<br />

von Dozierendenstellen hin zu qualifizierten Mittelbaustellen geben könnte. Auf Seiten der<br />

<strong>Hochschule</strong>n wird es damit deutlich wichtiger werden, sich als attraktive Arbeitgeberinnen für den<br />

Mittelbau zu positionieren. Auf mittlere Sicht wird sich die Konkurrenz zwischen den Fachhochschulen<br />

und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n, aber auch zwischen diesen Hochschultypen und den Universitäten<br />

und ETHs um qualifizierten Nachwuchs verschärfen. Wünschbar wäre hier, dass auch ein Verständnis<br />

für einen gesamten Hochschulraum entstehen würde, für den alle qualifizieren, und in dem Konkurrenz<br />

damit nicht der dominierende Impuls im Bereich der Personalpolitik wird.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden knapperen Arbeitsmärkte kann angenommen werden, dass<br />

Personal- und Anstellungspolitik sowie Laufbahn- und Förderkonzepte zukünftig einen höheren Stellenwert<br />

erhalten. Gleichzeitig müssen die <strong>Hochschule</strong>n dies verstärkt auf den für sie interessanten<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 152

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