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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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von Qualifikationsarbeiten verfügen, bei denen es insbesondere um die Bereitstellung von Arbeitszeit<br />

geht. Qualifikationsarbeiten sind in den Augen der Befragten tendenziell immer noch ein individuelles<br />

Projekt, für das sie ganz alleine verantwortlich sind und deren institutionelle Verankerung an einer<br />

Universität stattfindet, mit der die eigene <strong>Hochschule</strong> oft auf institutioneller Ebene kaum etwas zu tun<br />

hat.<br />

Formal betrachtet sind Promotionen tatsächlich nicht direkt Sache der Fachhochschulen und Pädagogischen<br />

<strong>Hochschule</strong>n, da sie selbst kein Promotionsrecht haben. Dennoch sind sie auf promovierten<br />

Nachwuchs angewiesen. Damit kann der weitere Weg der Promotionsförderung im Moment nur über<br />

institutionelle Kooperationen mit Universitäten führen. Diese werden denn auch von den Mittelbaumitarbeitenden<br />

sehr deutlich eingefordert, wie die vorliegende Studie und sehr eindrücklich die Voten der<br />

Betroffenen selbst an der Tagung vom 29. August 2012 gezeigt haben. Die wenigen vorhandenen<br />

Beispiele von kooperativen Promotionsprogrammen, von denen zwei auch an der Tagung vom 29.<br />

August 2012 vorgestellt wurden, machen deutlich, dass dabei die Frage, in welcher Art und Weise die<br />

beteiligten Fachhochschulen oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n und die von dieser Seite her betreuenden<br />

Professorinnen und Professoren formal sichtbar werden, ein entscheidender Erfolgsfaktor sind.<br />

Dabei geht es unter anderem auch um die Gestaltung von Promotionsurkunden. Diese dürften nicht<br />

allein das formale Promotionsrecht der Universitäten wiedergeben und auch nicht nur allfällig betreuende<br />

Professorinnen und Professoren der Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n nennen.<br />

Vielmehr müsste die kooperative Beteiligung der <strong>Hochschule</strong>n als Institutionen sichtbar werden.<br />

Weiter wäre perspektivisch zu bedenken, die Anzahl der kooperativ betreuten Promotionen in das<br />

offizielle Reporting aller Hochschultypen aufzunehmen. Neben dem Promotionsrecht und der dadurch<br />

bedingten Verantwortung der Universitäten für den formalen Abschluss bekäme die Promotionsförderung<br />

bzw. –betreuung als Aufgabe aller Hochschultypen einen eigenständigen Stellenwert.<br />

Interne Laufbahnen – Transparenz in Bezug auf die strukturellen Möglichkeiten für die Mittelbaumitarbeitenden<br />

Dadurch, dass sich viele Mittelbaumitarbeitende eine berufliche Laufbahn an der <strong>Hochschule</strong> wünschen,<br />

während eine solche für Inhaberinnen und Inhaber von Qualifikationsstellen konzeptuell gar<br />

nicht überall vorgesehen ist, entsteht potenziell ein Spannungsfeld zwischen Mittelbaustellen als<br />

Nachwuchsstellen oder Projektstellen und Mittelbaustellen als Strukturstellen mit bestimmten Aufgaben,<br />

die die <strong>Hochschule</strong> kontinuierlich wahrnehmen muss. Aufgrund der Ergebnisse der Studie stellt<br />

sich die Frage, inwieweit es für die einzelnen Mitarbeitenden klar ist, ob sie sich auf einer Position<br />

befinden, von der aus eine interne Laufbahn intendiert und möglich ist, bzw. ob es für sie bei der Anstellung<br />

an der Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> primär um einen Qualifizierungsschritt<br />

geht, oder nicht. Die Voten von Führungspersonen an der Tagung vom 29. August 2012 haben<br />

zudem gezeigt, dass die Intention befristeter Qualifikationsstellen zum Teil mit der geringen Nachfrage<br />

bei Stellenausschreibungen kollidiert: In denjenigen Feldern, in denen Nachwuchskräfte schwierig zu<br />

finden sind, versuchen <strong>Hochschule</strong>n diese an sich zu binden, auch wenn sie grundsätzlich von einer<br />

Befristung von Qualifikationsanstellungen ausgehen. Das klassische „Hausberufungsverbot“ könnte<br />

damit bald ausgedient haben, da es mit dem Wettbewerb um die besten Mitarbeitenden sowie mit<br />

dem Ziel, von der eigenen Personalförderung profitieren zu können, kollidieren kann. Wichtig ist auch<br />

unter diesem Aspekt das Herstellen von Transparenz im Bereich der internen Laufbahnmöglichkeiten.<br />

Verschiedene Laufbahnoptionen – kontinuierliche Thematisierung individueller Laufbahnschritte als<br />

Teil der Mittelbauförderung<br />

Die wissenschaftliche Laufbahn an einer <strong>Hochschule</strong> ist für Mittelbaumitarbeitende nicht die einzig<br />

mögliche Option. Ein recht häufiger Weg von Assistierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden<br />

ist auch derjenige in die Praxis. Die Voten von Personalverantwortlichen aus Privatwirtschaft und öffentlichen<br />

Institutionen an der Tagung vom 29. August 2012 lassen vermuten, dass aus der Sicht von<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 150

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