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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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Die Rekrutierungswege von Frauen unterscheiden sich deutlich von denen ihrer männlichen Kollegen.<br />

So wurden männliche Mittelbauangestellte hoch signifikant häufiger mittels direkter Ansprache durch<br />

Dozierende oder Mitarbeitende während des Studiums rekrutiert (vgl. Abb. 23). Sowohl bei den Assistierenden<br />

als auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden nehmen Männer, die via Direktansprache<br />

rekrutiert wurden, einen jeweils knapp 20% grösseren Anteil ein. Bei den weiblichen Mittelbauangestellten<br />

haben demgegenüber Zeitungsinserate und Aushänge, Internet-Inserate auf der Homepage<br />

der <strong>Hochschule</strong> sowie Internetstellenbörsen einen grösseren Stellenwert.<br />

Nicht nur in männerdominierten Fachbereichen wie Technik & IT, sondern auch in frauendominierten<br />

Fachbereichen wie der Sozialen Arbeit oder an den Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n scheinen Männer in<br />

stärkerem Masse von der direkten Ansprache durch Dozierende oder Mitarbeitende der <strong>Hochschule</strong>n<br />

und damit von informellen Rekrutierungsbemühungen zu profitieren. Bei Frauen sind demgegenüber<br />

auch in diesen Fachbereichen externe Kontakte sowie Internet-Stellenbörsen von grösserer Bedeutung<br />

und damit die formalen Rekrutierungskanäle.<br />

Ein Vergleich zwischen den Befragten mit Herkunft aus Deutschland, Frankreich oder Italien mit denjenigen<br />

aus der Schweiz zeigt folgende Unterschiede: Schweizer Assistierende sind mit 54% häufiger<br />

über direkte Ansprache von Dozierenden oder Mitarbeitenden während des Studiums an der <strong>Hochschule</strong><br />

zu ihrer Stelle gekommen als die Assistierenden der anderen drei Länder (Italien: 47%, Frankreich:<br />

40%, Deutschland: 24%). Mit 47% geben Assistierende französischer Herkunft sehr häufig an,<br />

über Verwandte, Freunde und Bekannte auf die Stelle hingewiesen worden zu sein. Bei den deutschen<br />

Assistierenden ist die Rekrutierung über das Internet von grösserer Bedeutung als über andere<br />

Kanäle. Demgegenüber nimmt die Häufigkeit der direkten Ansprache bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden<br />

bei allen vier Nationalitäten zugunsten von Zeitungsinseraten/Aushängen und Internet ab.<br />

Bei den Schweizerinnen und Schweizern sowie den Befragten italienischer Herkunft reduziert sich<br />

dieser sogar um rund 20%. Bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit französischer Herkunft<br />

resultieren zudem 16% der Anstellungen aus einem vorgängigen Auftrag resp. einer bereits bestehenden<br />

Zusammenarbeit mit der Fachhochschule oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>.<br />

Auch im Vergleich der einzelnen Fachbereiche nimmt die direkte Ansprache durch Dozierende und<br />

Mitarbeitende der <strong>Hochschule</strong> den ersten Platz ein. Ausgenommen hiervon sind die Soziale Arbeit<br />

und die Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n. Bei der Sozialen Arbeit liegen an erster Stelle Zeitungsinserate/Aushänge,<br />

dicht gefolgt von der Rekrutierung via Internet. Bei den Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n ist<br />

es die Internetstellenbörse, dicht gefolgt von Zeitungsinseraten/Aushängen sowie der direkten Ansprache<br />

durch Dozierende und Mitarbeitende der <strong>Hochschule</strong>. Auffällig ist, dass im Fachbereich<br />

Technik & IT mit 56%, im Fachbereich Musik, Theater und andere Künste mit 42.5% sowie im Fachbereich<br />

Chemie & Life Sciences mit 41% der direkten Ansprache im Vergleich zu anderen Fachbereichen<br />

ein sehr hoher Stellenwert zukommt. In diesen drei Fachbereichen stehen an zweiter Stelle Verwandte,<br />

Freunde und Bekannte, die auf die Stelle aufmerksam gemacht haben. Werden diese Ergebnisse<br />

noch nach Funktionen differenziert, so wird dieses Bild bestätigt, allerdings mit tendenziell abnehmender<br />

Bedeutung der direkten Ansprache bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden. Die Abnahme<br />

ist allerdings nicht in allen Fachbereichen gleichermassen ausgeprägt. In den Fachbereichen<br />

Architektur, Bau- & Planungswesen, Technik & IT, Chemie & Life Sciences sowie Musik, Theater und<br />

andere Künste ist auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden die direkte Ansprache immer noch<br />

der wichtigste Rekrutierungskanal. Im Fachbereich Chemie & Life Sciences fällt im Vergleich zu den<br />

anderen Fachbereichen zudem auf, dass die Rekrutierung von Mittelbauangestellten über einen vorgängigen<br />

Auftrag resp. eine Zusammenarbeit einen grösseren Stellenwert einnimmt als in anderen<br />

Fachbereichen (vgl. Abb. 24 sowie Tab. 26 im Anhang).<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 40

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