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Forschungsbericht - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

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zu den anderen Fachbereichen als Qualifikationsabschluss vor Stellenantritt einen eher hohen Stellenwert.<br />

In diesem Fachbereich ist jedoch der universitäre Master mit 30% ebenfalls von etwas grösserer<br />

Bedeutung. Auch der Fachbereich Architektur, Bau- & Planungswesen rekrutiert sowohl Personen<br />

mit universitärem Master oder Lizentiat (38%) als auch Personen mit einem Fachhochschulbachelor<br />

(26.5%) (vgl. Tab. 28 im Anhang).<br />

Auch 2004 zeigten sich markante Unterschiede zwischen den Fachbereichen hinsichtlich der Eingangsqualifikation.<br />

Ähnlich wie 2011 wiesen in der Studie von 2004 die Bereiche Soziale Arbeit, Pädagogik<br />

und Psychologie mit 76% den höchsten Anteil an Mittelbauangehörigen mit Universitätsabschluss<br />

auf, während der Bereich Technik und Chemie mit 46% über den höchsten Anteil an Fachhochschulabschlüssen<br />

verfügte.<br />

Betrachtet man, in welchen Arbeitsbereichen die Befragten mit einem konsekutiven Masterabschluss<br />

oder Lizentiat an einer Universität ihren Schwerpunkt haben, so finden sich diese mit 49% am häufigsten<br />

in Stabsfunktionen, gefolgt von 40.5% in der Weiterbildung, 36% in der Ausbildung, 32% im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung sowie zu 29% im Bereich Dienstleistungen und Beratung. Bei den<br />

anderen Hochschulabschlüssen sind die Unterschiede zwischen den Arbeitsbereichen weniger deutlich<br />

ausgeprägt.<br />

Die Mittelbaumitarbeitenden wurden auch danach gefragt, ob sie vor Stellenantritt den Abschluss eines<br />

Nachdiplomstudiums bzw. eines Masters of Advanced Studies erworben hatten. Dabei gaben 5%<br />

an, eine solche Weiterbildung absolviert zu haben, wobei es bei den Frauen gut 6% und bei den Männern<br />

4% sind. Innerhalb dieser Gruppe haben 42.5% einen Masterabschluss resp. das Lizentiat an<br />

einer Universität als ihren höchsten Abschluss gemeldet, 20% einen Bachelorabschluss einer Fachhochschule<br />

oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> und 15% einen Abschluss an einer Höheren Fachschule.<br />

Die Gruppe, deren höchster Bildungsabschluss ein Master of Advanced Studies ist, dürfte damit<br />

sehr klein sein.<br />

Zusammenfassend kann für die Eingangsqualifikationen festgehalten werden, dass Personen mit<br />

universitärem Abschluss nach wie vor einen wichtigen Rekrutierungspool für Fachhochschulen und<br />

Pädagogische <strong>Hochschule</strong>n darstellen. Ähnlich wie 2004 konzentrieren sich diese Abschlüsse jedoch<br />

auf die Fachbereiche Soziale Arbeit und Gesundheit sowie die Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n, während<br />

für Technik & IT ein Bachelorfachhochschulabschluss die wichtigste Eingangsqualifikation darstellt.<br />

Durch diese Fachbereichsunterschiede dürfte sich auch der deutlich grössere Anteil an Frauen erklären,<br />

die über einen universitären Abschluss verfügen, und der erhöhte Anteil von Männern, die einen<br />

Fachhochschulabschluss mitbringen. In den anderen Fachbereichen findet sich eher ein Mix an unterschiedlichen<br />

universitären Abschlüssen und Fachhochschulabschlüssen. Der Vergleich nach Arbeitsschwerpunkten<br />

zeigt keine markanten Unterschiede. Allerdings fällt auf, dass sich universitäre Abschlüsse<br />

(Master oder Lizentiat) bei den Stabsstellen und im Arbeitsschwerpunkt Weiterbildung häufen.<br />

– Die unterschiedliche Rekrutierungspraxis in Bezug auf die Eingangsqualifikationen lässt sich<br />

u.a. auf Studiengangrichtungen zurückführen, die nur an Universitäten vorhanden sind, bzw. der Differenzierung<br />

zwischen berufsqualifizierenden Ausbildungen mit mehrfachen disziplinären Bezügen auf<br />

der einen Seite (z.B. Lehrpersonenausbildungen an Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n oder Ausbildungen<br />

in Sozialer Arbeit) und Ein- oder Zweifachstudiengängen an Universitäten auf der anderen Seite (Pädagogik,<br />

Psychologie, Soziologie etc.). Gleichwohl können verschiedene Fragen mit Bezug zu diesem<br />

Ergebnis diskutiert werden. Eine Frage bezieht sich auf Gründe der gegebenenfalls mangelnden Passung<br />

von Anforderungs- und Qualifikationsprofilen von Fachhochschulabsolvierenden oder Absolvierenden<br />

von Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n in bestimmten Fach- und Leistungsbereichen und in der<br />

Konsequenz, ob bestimmte Fachbereiche (noch) nicht in der Lage sind, einen eigenen Nachwuchs<br />

heranzuziehen. Schliesslich stellt sich die Frage, was es für Absolvierende mit universitärem Abschluss<br />

– und hier insbesondere für weibliche Mittelbauangehörige – attraktiv macht, an einer Fachhochschule<br />

oder Pädagogischen <strong>Hochschule</strong> zu arbeiten.<br />

Situation des Mittelbaus an Fachhochschulen und Pädagogischen <strong>Hochschule</strong>n Seite | 45

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